Essen auf Reisen mit Kindern„Nein, das esse ich nicht!“ Reisen mit Suppenkaspar und Mäkelfritz
Auch mit Kindern, die zu Hause nur Nudeln essen, kann man „exotische“ Länder entdecken. Reisen öffnet Horizonte, das gilt auch für die kompliziertesten Esser. Und wenn es das nicht tut, haben wir hier ein paar Tipps von erfahrenen Eltern gesammelt.
von KidsAway-Redaktion
"Auf der Straße" essen ist viel spannender als im Restaurant - hier in Saigon
© Weltwunderer
Natürlich kann man dieses Problem umgehen und seine Urlaubsziele danach auswählen, ob es vor Ort Pizza und Spaghetti zu essen gibt. Nur die abgelegensten Orte dürften das nicht leisten können, „Western Food“ gibt es heutzutage fast überall.
Aber ist es wirklich der Sinn einer Reise, in einem fremden Land mit anderen Sitten und Gebräuchen, spannenden Gewürze und interessanten Gerichten dann doch nur auf Altvertrautes und Bekanntes zurückzugreifen? Der Speisezettel eines Landes bietet gerade Kindern, die mit schwer verständlicher Kultur und trockener Geschichte noch wenig anfangen können, einen tollen Einblick in seine Besonderheiten.
Wir möchten euch ermutigen, auch exotisches Essen gemeinsam mit euren Kindern zu probieren. Verkriecht euch nicht hinter dem Hotelbuffet und wagt euch aus der Sicherheit der Fastfood-Ketten heraus – wer nicht probiert, kann schließlich nie wissen, was er verpasst hat!
Der Reise-Effekt
Straßenküchen sind zum Entdecken ideal - hier auf dem Nachtmarkt von Siem Reap
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Ein belebter, bunter Markt, wo Speisen aller Art verkauft und zubereitet werden und in jedem Zustand bestaunt werden können, ist für ein solches Abenteuer ideal; aber auch im Supermarkt oder in kleinen Dorfläden findet ihr interessante fremde Produkte. Ermutigt eure Kinder, Sachen zu probieren und seht solche Käufe als notwendige Urlaubsausgaben an – dann habt ihr das Budget immer noch sinnvoller investiert als in überflüssige Souvenirs.
Schaut in Ruhe, wie und was die Einheimischen kaufen und essen und scheut euch nicht, die Händler nach ihren Waren zu fragen. Viele freuen sich über das Interesse und sind freigebig mit Kostproben aller Art – eine tolle Gelegenheit für euch zu lernen, wie man eine Mangosteen öffnet, ohne sich zu bekleckern, wie man eine vietnamesische Nudelsuppe aus frischen Zutaten zusammenstellt oder wie man fachgerecht eine gegrillte Heuschrecke isst.
Ih, was ist denn das? Märkte in anderen Ländern sind spannend!
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Erfahrungsgemäß ist es wichtig, schon früh geschmackliche und optische Vielfalt anzubieten. Das Stillen durch eine vielfältig ernährte Mutter ist der Einstieg und auch bei der Beikost sollte statt Brei einfach das „Eltern-Essen“ mit angeboten werden, schön handlich zurechtgeschnitten dmit es ausgiebig erfasst, belutscht und irgendwann auch gegessen werden kann. Stichwort Baby led weaning. So gewöhnen sich Magen und Gaumen an Vielfalt und die Entdeckerlust wird nicht durch das Füttern von Brei eingedämmt. Dazu Eltern, die gerne ausprobieren – fertig ist die Garantie für entspanntes Essverhalten. 🙂
Wir machen das im Urlaub im Restaurant meist so: Wir bestellen ein Erwachsenengericht, das uns kindertauglich erscheint, für unsere zwei Kinder zum Teilen und dann noch ein bis zwei Erwachsenengerichte für uns zwei Großen. Oft ist es dann aber auch so, dass unsere Kinder lieber die Gerichte essen, die wir ursprünglich als „Erwachsenengericht“ identifiziert haben und als weniger kindertauglich… und manchmal dürfen sie sich auch etwas von der Kinderkarte aussuchen, die wirklich überall auf der Welt gleich (langweilig) ist.