Kindersichere Unterkunft9 Tipps für mehr Kindersicherheit im Ferienhaus und Hotelzimmer

Wie kindersicher ist euer Hotelzimmer oder Ferienhaus? Unsere Checkliste, worauf Eltern von Babys und kleinen Kindern besonders achten müssen, damit es im Urlaub nicht zu unerwarteten Unfällen kommt.

von KidsAway-Redaktion

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Mit 9 einfachen Schritten die Unterkunft kindersichern © Pixabay

Mit 9 einfachen Schritten die Unterkunft kindersichern

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Vor allem auf Krabbelkinder und Laufanfänger lauern im Familienurlaub große Gefahren – und zwar dort, wo ihr es am wenigsten erwartet: in eurem schicken Hotelzimmer oder in der gemütlichen Ferienwohnung!

Auch wenn „kinderfreundlich“ oder „Babyausstattung“ dransteht, übersehen viele Vermieter typische Gefahrenstellen und Risikoherde.

Die KidsAway-Redaktion hat mit ihren insgesamt fünf Kindern schon unzählige Urlaubsunterkünfte in aller Welt gesehen und einen scharfen Blick entwickelt: Was kann kleinen Kindern gefährlich werden?

Aus unseren Erfahrungen haben wir für euch eine Checkliste zusammengestellt, die Eltern von Babys und kleinen Kindern im Urlaub im Ferienhaus oder Hotelzimmer unbedingt überprüfen sollten – und zwar idealerweise gleich bei der Ankunft, noch bevor ihr die Koffer ausgepackt habt.

 

Checkliste: mehr Kindersicherheit im Ferienhaus oder Hotelzimmer

1. Balkon, Fenster, Türen

Sind alle Fenster und Türen abschließbar und lassen sich nicht von den Kindern öffnen? Sind Balkonbrüstungen robust und intakt? Sind die Abstände zwischen Längs- und Querstreben schmal genug, um Kinderköpfe nicht durchzulassen? Stehen Balkonmöbel nahe an der Brüstung oder lassen sich heranschieben, so dass man von ihnen auf die Brüstung steigen kann?

2. Steckdosen, Stromleitungen

Sind über dem Putz verlegte Elektroleitungen intakt und nicht beschädigt? Achtet auch auf herumliegende Verlängerungskabel. Ungeschützte Steckdosen in Kinderhöhe könnt ihr mit preiswerten Kindersicherungen aus dem Baumarkt selbst sichern (aber Vorsicht, die Steckdosennormen und -standards können von Urlaubland zu Urlaubsland variieren). Liegen beschädigte Leitungen offen, umklebt sie mit Isolierband – eine Rolle Gaffatape gehört immer ins Gepäck.

Wenn ihr gar nichts zur Hand habt, dann schiebt am besten ein schweres Möbelstück vor die offene Steckdose oder die gefährliche Leitung.

3. Terrasse und Garten

Hat eure Unterkunft eine Terrasse oder einen Garten: Ist diese/r umzäunt und ist die Umzäunung intakt? Das ist insbesondere wichtig, wenn die Terrasse an eine Straße oder einen nicht gesicherten Teich oder Pool grenzt. Schaut auch nach, ob offensichtlich giftige oder sehr stachelige Pflanzen hier wachsen, an denen sich euer Baby oder kleines Kind verletzen kann!

4. Treppen, Fußböden

Sind die Treppen in eurer Unterkunft mit einem Treppenschutzgitter gesichert? Falls nicht, und falls ihr eurem Nachwuchs nicht vollkommen vertrauen könnt, müsst ihr improvisieren: Schiebt ein schweres Möbelstück, beispielsweise eine Kommode oder das Sofa, vor die Treppe. Entfernt Stolperfallen wie rutschige Teppichläufer im Bereich vor der Treppe, und legt diese am besten unten vor der Treppe aus, falls doch mal jemand abstürzt.

Zum Herumlaufen in der Unterkunft eignen sich Hausschuhe mit Gummisohlen oder Stoppersocken, im Sommer kann auch barfuß gelaufen werden. Eine schlechte Idee sind normale Socken, auf denen Kinder schnell ausrutschen.

5. Regale, Möbel, Tischdecken, Zimmerpflanzen

Sind Regale und Kleinmöbel in eurer Unterkunft standfest, auch wenn man daran rüttelt oder zieht? Überprüft und sichert diese Möbel und entfernt Dinge, die leicht herunterfallen und euer Baby oder kleines Kind verletzen könnten. Auch Tischdecken solltet ihr für die Dauer eures Aufenthalts entfernen.

Versucht, alle Ecken und Kanten zu entschärfen. Glastische sind besonders tückisch. Am besten eignen sich hierfür Kantenschützer (von zu Hause mitbringen). Giftige Zimmerpflanzen verbannt ihr für die Dauer eures Aufenthalts an einen kindersicheren Ort.

6. Kaminöfen, Radiatoren, Gasheizer

Babys und kleine Kinder können sich hier sehr leicht starke Verbrennungen zuziehen. Stellt unbedingt sicher, dass euer Baby oder kleines Kind nicht in die Nähe eines laufenden Radiators, Gasheizers oder Kaminofens gelangen kann!

Mobile Geräte könnt ihr, wenn sie nicht im Einsatz sind, in der Ferienwohnung in einem anderen Raum wegschließen oder den Einschaltknopf mit Isolierband festkleben/sichern. Oder zieht einfach den Stecker.

7. Gefährlicher Krimskrams, Zerbrechliches

Auch wenn es schick aussieht: Bringt Deko-Kerzen, Porzellanfiguren und Glasaschenbecher außer Reichweite eures Babys oder Kleinkinds. Stellt zerbrechliche oder wertvolle Gegenstände wie Bodenvasen oder Porzellanlampen an einen kindersicheren Ort oder gebt sie dem Vermieter zur Verwahrung. Scharfe Messer, Streichhölzer und Feuerzeuge gehören möglichst weggeschlossen.

8. Badezimmer, Küche

Gibt es eine rutschfeste Fußmatte im Bad? Falls nicht, bittet den Vermieter oder das Hotelpersonal um eine. Überprüft vor dem Baden oder Waschen unbedingt die Wassertemperatur! In manchen Unterkünften kommt das Wasser kochend heiß aus dem Wasserhahn, das kann zu starken Verbrühungen führen.

Schaut auch in die Schränke und Schubladen der Küche und verbannt Putzmittel, Messer und andere gefährliche Gegenstände in die oberen Schränke.

9. Minibar

Lasst die Minibar am besten vor dem Einchecken vom Hotelpersonal leeren. Die meist sehr teuren Schokoriegel sind für kleine Kinder einfach zu verlockend. Und alkoholische Getränke gehören generell nicht in Reichweite von Babys und Kindern.

 

Vor der Reise besorgen

  • Isolierband (für diverse Nutzung)
  • Plastikkindersicherungen für Steckdosen (bei anderen Steckdosenstandards eventuell am Urlaubsort im Ausland im Baumarkt besorgen)
  • Kantenschutz für Tischkanten

 

Die Checkliste „Kindersicherheit im Ferienhaus oder Hotelzimmer“ könnt ihr euch auf KidsAway natürlich kostenlos herunterladen!


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Kommentar als Gast schreibenKommentare (7)

  • Rüdiger Mesters

    Klasse die Checkliste, danke hierfür! Überhaupt, auch wenn es irgendwie etwas angestaubt ist, aber ein paar Checklisten und Vorabnotizen können immer ganz praktisch sein. Und noch ein kleiner Tip: Gerade im europäischem Ausland muß man bei kleineren Erkrankungen nicht immer sofort ins Krankenhaus, die Apotheken vor Ort können meist schon fachkundig weiterhelfen. LG

    Antworten | 19. Juli 2011
  • corina

    Super Checkliste, Danke!
    Klingt vielleicht etwas übertrieben, aber wir haben festgestellt, dass es auch zum einen beruhigend, zum anderen aber auch wichtig ist, wenn man die örtlichen Notfalltelefonnummern, Apotheken, etc. zur Hand hat. Auch kann es nicht schaden – zumindest grob – die Fahrstrecke zur nächstgelegenen Notfallstation zu kennen.

    Antworten | 15. Juli 2011
    • Hi Corina,
      danke für das Lob. Ja, ich gebe Dir Recht – ich denke, es ist nicht übertrieben zu wissen, wo man im Notall Hilfe erhält, gerade auch im Ausland und wenn man die Sprache nicht spricht. In den meisten Ferienhäusern und Hotels gibt es diese Informationen in Infomappen. Falls sie nicht ausliegen, sollte man ggf. den Verwalter fragen (bevor es zum Notfall kommt, denn im Falle des Notfalls kann man mitunter Pech haben und niemanden erreichen).

      Antworten | 15. Juli 2011
  • danielav10

    Genau! Wirklich Klasse. Auch wenn man manchmal seine Umgebebung nervt mit Vorsicht, aber wir sind selbst verantwortlich für unsere Kinder und wer will im Urlaub schon das dortige Krankenhaus kennen lernen …

    Antworten | 13. Juni 2011
    • Danielav10 – ja, insbesondere in fremden Ländern möchte niemand gerne zum Arzt oder in ein Krankenhaus. Und mit etwas Umsicht ist es recht einfach, die Risiken zu minimieren.

      Antworten | 21. Juni 2011
  • Danke für die tolle Checkliste!
    Eine ganz wichtige Ergänzung, die mir sehr am Herzen liegt: Sobald sich auf dem Gelände der Ferienwohnung ein Pool oder auch nur ein flacher Teich befindet, muss unbedingt sichergestellt sein, dass Kinder hier keinen Zugang bekommen! Pools und Teiche sollten mit Gittern abgedeckt oder durch einen Zaun mit Kindersicherung abgetrennt sein, Springbrunnen oder Wassertonnen in unerreichbarer Höhe stehen. Kleinere Kinder können bereits in wenige Zentimeter tiefem Wasser ertrinken – ihre Beaufsichtigung muss bei ungesicherten Wasserflächen wirklich lückenlos gewährleistet sein!

    Eine wunderbare Reise wünscht
    Jenny

    Antworten | 6. Juni 2011
    • Jenny, danke für Deine Ergänzung. Ertrinken ist die zweithäufigste Todesursache (nach Verkehrsunfällen) bei Kindern. Du hast völlig recht, Eltern dürfen ihre Kinder zu keinem Zeitpunkt aus den Augen verlieren, wenn Wasser in der Nähe ist.

      Antworten | 21. Juni 2011

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