Schwanger Auto fahrenReisen mit dem Auto in der Schwangerschaft – was ihr wissen und beachten müsst
Eine längere Fahrt mit dem Auto in den Urlaub, ist das schädlich für das ungeborene Baby? Grundsätzlich nicht - wenn ihr ein paar einfache Regeln und Sicherheitsvorkehrungen beachtet. Alles, was ihr rund um das Autofahren in der Schwangerschaft wissen müsst.
von KidsAway-Redaktion
Sehr wichtig: anschnallen, aber richtig
Mit dem Bus fahren Schwangere bequemer
© JackF - Fotolia.com
Schnallt euch auch während der Schwangerschaft unbedingt immer an – und zwar mit einem Dreipunktgurt!
Viele Schwangere sind unsicher, ob der Sicherheitsgurt bei einem Aufprall ihr Kind nicht eher schädigen konnte. Crashtests zeigen aber, dass sowohl die werdende Mutter als auch das Baby im Bauch angeschnallt viel höhere Überlebenschancen haben.
Prallt ihr ungebremst mit dem Bauch auf den Lenkradkranz auf, ist das extrem gefährlich: Dann kann sich die Plazenta ablösen, was zu vorzeitigen Wehen und einer Fehlgeburt führen kann; unerkannte innere Blutungen können auch die Schwangere töten.
Schwangere sollten den Dreipunktgurt so anlegen, dass der Beckengurt zwischen dem Bauch und den Oberschenkeln verläuft und der Druck auf die Gebärmutter möglichst gleichmäßig verteilt wird. Achtet im Winter außerdem darauf, dicke Jacken oder Pullover unter dem Bauchgurt herauszuziehen, um unangenehme Druckstellen zu vermeiden. Der Brustgurt darf nicht quer über den Bauch führen, sondern soll darüber liegen.
Damit der Sicherheitsgurt während der Fahrt nicht verrutscht, könnt ihr die Rückenlehne möglichst steil anstellen und ein kleines Kissen unterlegen. Ihr könnt auch die Höhe des Sitzes und des Lenkrads verstellen, um möglichst bequem zu sitzen. Der Abstand zum Lenkrad sollte mindestens 25 cm betragen; stellt es also weiter nach unten oder schiebt den Sitz höher, um den Lenkradkranz von eurem Babybauch zu entfernen.
Erleichterung durch Gurtführungssysteme
Die Industrie hat sich Gedanken um die Sicherheit von Schwangeren gemacht und bietet spezielle Gurtadapter an, mit denen ihr den Bauchgurt des Dreipunktsystems unter dem Babybauch fixieren könnt. Dazu setzt ihr euch auf ein flaches Kissen, an dessen Vorderseite eine doppelte Schlaufe befestigt ist. Durch diese wird der Beckengurt geführt, so dass er während der Fahrt zuverlässig unten bleibt. Erhältlich sind diese Systeme für um die 30 Euro, zum Beispiel von HTS BeSafe über Amazon.
Der ADAC geht aber davon aus, dass schwangere Autofahrerinnen auch allein mit dem Dreipunktgurt sicher fahren, wenn sie die allgemeinen Sicherheitshinweise beachten.
Ist der Airbag für den Babybauch gefährlich?
Bei einem Frontalaufprall entlädt sich der Airbag mit großer Wucht aus der Lenksäule oder dem Armaturenbrett vor dem Beifahrer. Viele Schwangere sind besorgt, dass der Airbag-Aufprall ihr Ungeborenes schädigen könnte. Der ADAC beruhigt: Bei korrektem Abstand zum Airbag stellt eine Airbag-Auslösung kein Problem dar, weder für die Schwangere noch für das ungeborene Kind.
Beim Aufprall bläht sich der Airbag nur im Kopf- und Brustbereich auf, der Bauch wird meist gar nicht getroffen. Und: Der Airbag reagiert computergesteuert noch vor dem eigentlichen Aufprall und kommt damit dem Sicherheitsgurt zuvor; dadurch drückt der Bauchgurt weniger stark auf den Babybauch und das ist sogar richtig gut!
In den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln ist der Fötus durch das Fruchtwasser noch recht gut abgeschirmt, in den letzten Monaten sind Unfälle für das nun recht große Baby viel gefährlicher.
In der Schwangerschaft solltet ihr grundsätzlich immer auf Nummer sicher gehen: Sucht auch bei kleineren Unfällen unbedingt sofort einen Frauenarzt auf, der mittels Ultraschall feststellen kann, ob es Baby, Gebärmutter und Plazenta gut geht.
Seid ihr in der Schwangerschaft mit dem Auto verreist? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
zurückSeite 2/2Übersicht zu diesem Artikel
- Seite 1: Reisen mit dem Auto in der Schwangerschaft – was ihr wissen und beachten müsst
- Seite 2: Sicherheit geht vor - Gurtpflicht und Airbag