In der Ferne zu HauseMit Kindern eine Zeitlang im Ausland leben

Warum nicht einfach mal das Zuhause für ein paar Wochen oder gar Monate in ein anderes Land verlegen? Wir sagen euch, was ihr beachten müsst, wenn ihr mit Kindern eine Zeitlang im Ausland leben wollt.

von KidsAway-Redaktion

Seite 2/2 Wohin reisen und wie dort wohnen?

Welche Orte eignen sich am besten für einen längeren Auslandsaufenthalt mit Kindern?

Viele Länder bieten sich als Heimat auf Zeit für Familien an © Creativa - Fotolia.com

Viele Länder bieten sich als Heimat auf Zeit für Familien an

© Creativa - Fotolia.com

Die Gelegenheit, für eine Weile an einem Ort eurer Wahl zu leben, habt ihr sicherlich nicht so oft im Leben. Daher solltet ihr nicht nur auf die (vermeintliche) Kinderfreundlichkeit eines Reiseziels achten, sondern am besten irgendwo hingehen, wo ihr schon immer gern leben wolltet.

Das ideale Ziel wäre zum Beispiel ein Ort, den ihr schon ein wenig von einer früheren Reise kennt und gern noch besser kennenlernen würdet. Ein Muss ist das allerdings nicht. KidsAway-Autorin Susanne Frank verbrachte zum Beispiel mehrere Wochen ihrer Elternzeit in Kapstadt, ohne je zuvor in Südafrika gewesen zu sein. Zum einen war es eines ihrer Traumziele, zum anderen hatte sie sich durch ausführliche Recherche vorab von der Kinderfreundlichkeit der Stadt überzeugt. Ihre Erwartungen wurden in jeder Hinsicht übertroffen.

Weiterhin macht es Sinn, einen Ort auszuwählen, den ihr nicht unbedingt in einem normalen Urlaub besuchen könnt. Normalerweise seid ihr durch die Schulferien stark eingeschränkt, und viele für Familien attraktive Ziele wie Thailand oder Neuseeland sind in den Sommerferien klimatisch ungünstig und für kürzere Urlaube zu weit weg.

Eine Rolle spielt natürlich das Alter eurer Kinder. Ein reiner Strandaufenthalt ist mit Babys unter zwei Jahren eher ungünstig, für viele ältere Kinder (und Eltern) aber sicher ein Traum. Ihr solltet euch allerdings gut überlegen, ob ihr euch mehrere Wochen oder gar Monate auf einer kleinen Insel einquartiert. Es sei denn, ihr wollt wirklich einfach nur eure Ruhe haben. Wer raus aus der Stadt möchte, findet auf etwas größeren touristischen Trauminseln wie Bali, Sri Lanka oder Mauritius eine gute Infrastruktur, viele Möglichkeiten für Tagesausflüge, aber immer auch ruhige Ecken.

 

TippFür viele Familien ist eine touristisch attraktive Stadt am Meer, idealerweise mit schönen Stadtstränden, eine gute Wahl für ein Zuhause auf Zeit. Dort kommt jeder auf seine Kosten.

 

Wenn ihr ein ruhiges Quartier am Meer oder Stadtrand findet und das Umland dann noch interessante Ziele für Tagesausflüge bietet, habt ihr mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Solche Städte sind etwa das bereits erwähnte Kapstadt, San Francisco, Sydney oder in Europa beispielsweise Barcelona. Für eine Stadt als Standort spricht neben der Abwechslung auch die bessere medizinische Versorgung (die vor allem Eltern von Babys wichtig ist).

 

Wie findet man eine gute Unterkunft für einen längeren Zeitraum?

Ein Zuhause auf Zeit sollte ausreichend Platz zum Spielen bieten © Susanne Frank

Ein Zuhause auf Zeit sollte ausreichend Platz zum Spielen bieten

© Susanne Frank

Natürlich kann man sich über mehrere Wochen in einem Hotel einquartieren und den dortigen Service genießen. Babys und Kleinkinder übernachten in den meisten Ländern kostenlos in Hotelzimmern. Man hat immer einen Ansprechpartner und in größeren Hotels finden Kinder am schnellsten Spielkameraden.

Doch je länger der Aufenthalt und je mehr Kinder im Spiel sind, desto stärker überwiegen die Vorteile einer Ferienwohnung oder einer privaten Unterkunft. Diese ist in der Regel günstiger und bietet vor allem mehr Platz fürs Geld. Diesen Faktor solltet ihr bei längeren Aufenthalten nicht unterschätzen.

Kinder brauchen Platz zum Spielen, und auch Eltern machen sich nach einiger Zeit gern „breit“ in ihrem Zuhause auf Zeit. Wenn es bezahlbar ist, würde ich im Zweifelsfall daher immer die größere Unterkunft wählen.

Einen ausführlichen Vergleich gängiger Buchungsportale, vor allem unter dem Aspekt der Familienfreundlichkeit, findet ihr hier. Am originellsten und authentischsten wohnt man in privaten Unterkünften, wie sie etwa vom Marktführer Airbnb vermittelt werden.  Manchmal findet man dort sogar Wohnungen mit eingerichtetem Kinderzimmer.

Ein Nachteil gegenüber Hotels sind die Vermittlungsgebühren und die oft sehr strengen Stornobedingungen. Lest also genau das Kleingedruckte. Es gibt außerdem keine speziellen Kinderpreise, doch unter „Ausstattung“ findet ihr ein Icon für „Kinderfreundlichkeit“, das bei vielen Unterkünften angeklickt ist.

Meistens gibt es reduzierte Preise für Wochen- oder Monatsmiete, schon deshalb fahrt ihr damit günstiger als in Hotels. An manchen Orten (zum Beispiel auf Bali) werden wunderschöne, bezahlbare Häuser angeboten, die allein schon einen längeren Aufenthalt rechtfertigen. Auf jeden Fall ist es bei einer Langzeitmiete immens wichtig, dass ihr euch in der Unterkunft wohlfühlt. Bucht also erst nach gründlicher Recherche.

 

Und wenn man trotzdem herumreisen will?

Viele Eltern entscheiden sich für eine Mischform.  Bei einer zweimonatigen Elternzeit bietet es sich etwa an, für einen Monat ein festes Quartier im attraktivsten Ort eures Reiselands zu beziehen, um anschließend gut akklimatisiert einen Monat herumzureisen.

Wenn ihr noch unsicher seid, was ihr euch (zum Beispiel mit einem jungen Baby) zutraut, könntet ihr auch einfach die zweite Hälfte offen lassen und euch vor Ort entscheiden. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass ihr so plant, dass es sich für euch und eure Familie richtig anfühlt.

Auf jeden Fall eröffnen sich durch die Idee, euch für eine Weile im Ausland häuslich niederzulassen, ganz neue Möglichkeiten der Reisegestaltung, die ihr bei der Planung einer Elternzeit oder Langzeitreise nicht außer Acht lassen solltet.

 

Spielt ihr gerade mit dem Gedanken an eine längere Auszeit – oder habt ihr schon eine gemacht? Erzählt uns von euren Erfahrungen!

 


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