Kinderbeschäftigung auf Reisen Gewusst wie: Ein Reise-Kit für Kinder erleichtert lange Fahrten
Alle Kinder finden Urlaub toll, aber lange Autofahrten oder Flüge werden dann doch recht schnell „laaaangweilig!“ Mit unseren Experten-Tipps stellt ihr ein spannendes, lustiges und gar nicht teures Reise-Kit für Kinder zusammen. So freut sich jedes Kind auf die nächste lange Fahrt!
von KidsAway-Redaktion
Das will ich alles mitnehmen!
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Viele Eltern machen beim Packen einen entscheidenden Fehler: Sie lassen die Kinder auswählen, welche Spielsachen aus dem Kinderzimmer „unbedingt“ mit in den Urlaub müssen.
Das Problem: Kinder bis zum Teenager-Alter können nicht wirklich voraussehen, welche Beschäftigungsbedürfnisse sie am Urlaubsort haben werden. Den großen Teddy und die komplette Matchboxauto-Sammlung wird man im Strandurlaub nicht brauchen.
Problem Nummer 2: Kinder können sich nur schwer beschränken, wenn sie die Notwendigkeit nicht sehen. Fahrt ihr mit dem Auto oder sehen Kinder einen großen Koffer im Schlafzimmer stehen, dann wollen sie so viele ihrer vertrauten Spielsachen einpacken wie möglich.
Und schließlich Problem Nummer 3: All diese Spielsachen sind zwar perfekt im Alltag des Kindes, aber sie sind meist viel zu groß oder schlicht ungeeignet, um sich damit auf dem Rücksitz eines Autos und ohne die gewohnten Spielkameraden zu beschäftigen.
Reiseerfahrene Eltern haben eine elegante Lösung in petto, um Kinder auf langen Reisen effektiv zu beschäftigen: ein individuell zusammengestelltes Reise-Kit. Dahinter verbirgt sich eine kleine Tasche, ein Kinderrucksack oder auch eine einfache Tüte, in der viele kleine Spielsachen und „Beschäftiger“ auf Entdeckung warten.
Was ist ein Reise-Kit?
Der Clou am Reise-Kit: Alle Teile sind noch einmal einzeln verpackt und können vom Kind nacheinander ausgepackt werden. Zum Spielwert der einzelnen Dinge kommt auf diese Weise noch zusätzliche Spannung, genüssliches Ertasten und Erraten des Inhalts und schließlich freudige Überraschung.
Anstatt ohne wirkliche Lust in bekannten (und plötzlich gar nicht mehr spannenden) Spielsachen zu wühlen, kann Schritt für Schritt (oder auch in vereinbarten Etappen wie „alle zwei Stunden“ oder „einmal täglich“) eine neue Beschäftigung ausgepackt werden, der sich euer Kind dann gezielt und ohne Ablenkung (oder auch gemeinsam mit einem Geschwister oder mit euch) widmen kann.
Ein Reise-Kit lässt sich nicht nur an die speziellen Interessen eures Kindes anpassen, sondern auch an die Art der Reise (im Auto kann man sich noch einmal anders beschäftigen als im Flugzeug) und an euer Reiseziel. Auch die Geschwister bekommen natürlich eigene Kits – am besten so aufeinander abgestimmt, dass die enthaltenen Figuren gemeinsam bespielbar sind und nicht einfach jeder dasselbe hat.
Was gehört in ein Reise-Kit?
Mir ist laaangweilig! Lange Fahrten mit Kind können die Hölle sein
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Für Inspiration könnt ihr ein Spielzeuggeschäft oder einen Ein-Euro-Laden besuchen, aber kauft nicht blind drauflos. Fragt euch immer: Wie lange kann sich (m)ein Kind damit beschäftigen?
Malen und Schreiben: Buntstifte, Filzstifte, Papier (am besten ein kleiner Schreibblock oder ein Heft mit weißen Seiten), Schablonen, kleine Zaubertafeln
Rollenspiel: kleine Figuren (ob Playmobil, Holz oder Ü-Ei-Figur aus Plastik) und Lieblingstiere (von Schleich oder aus Holz), kleine Autos, ein altes Handy
Kreativität: Tesafilm, buntes Klebeband (Masking Tape) oder Gänsehaut-Band, farbige Pfeifenreiniger oder Bänder, (große) Perlen oder schöne Steine, Fenster-Aufkleber, kleine Post-it-Zettel, Knautschgesichter, Origami-Faltvorlagen (und passendes Papier!)
Achtung: Auf Flugreisen keine Schere einpacken und generell nur abgerundete Kinderscheren verwenden!
Erforschen: Lupe, Magnete (GeoMag), Auto-Bingo, Quiz-Kärtchen (evtl. mit Bezug zum Reiseziel), eine Maultrommel
Bewegung (soweit möglich): Jojo, Schnur für Fadenspiele, ein Zauberwurm
Wie man ein Reise-Kit zusammenstellt
Viele kleine Spielsachen versüßen auch die längste Reise
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Schön eingepackt ist auch schön ausgepackt: Überlegt, was mit dem Einwickelpapier der Einzelteile geschehen kann oder sollte. Anstatt einen Müllberg auf dem Rücksitz zu erzeugen, können die Teile auch in Stoffsäckchen, in Socken oder in noch verwendbare Taschentücher gesteckt werden.
Bei älteren Kindern, die schon Zahlen oder Buchstaben lesen können, sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt: Nummeriert die Päckchen, kodiert die Reihenfolge mit einem Geheimcode, lasst vor dem Auspacken ein Passwort erraten oder verpackt Zettelchen mit Botschaften („Du darfst bestimmen, wo wir die nächste Pause machen/welche CD wir als nächstes hören/welches Spiel wir zusammen spielen“, „Du darfst nach der nächsten Rast für eine halbe Stunde vorn sitzen“ usw.). Eltern dürfen und müssen auch manchmal mitspielen – hierfür sind kleine Reisespiele wie “Vier gewinnt” oder „Tic Tac Toe” ideal.
Denkt daran: Malen und schreiben macht vielen Kindern Spaß, funktioniert aber im wackeligen Auto nur begrenzt. Ablösbare Aufkleber können nicht nur in Sticker-Alben, sondern auch an Auto- und Zugfenstern benutzt werden.
Als lange interessante Bilderbücher haben sich bei vielen Kindern Wimmelbücher bewährt, die es in extrakleinen Reise-Ausgaben gibt. Größere Kinder können sich mit „Wo ist Walter?“-Entdeckerbüchern sehr lange beschäftigen.
Mindestens ein absolutes Lieblingsspielzeug und/oder eine Lieblingssüßigkeit muss im Reise-Kit enthalten sein. Verpackt aber keine Schokolade oder verderbliche Sachen, wenn ihr im Sommer mit dem Auto unterwegs seid oder das Reise-Kit über mehrere Tage oder gar Wochen nutzt.
Tabus fürs Reise-Kit
No-gos sind alle Dinge, die kleben, schmieren oder sonstwie Schmutz machen können – zumindest wenn ihr die Tüte im Zug oder im Flugzeug verwenden wollt. Flug- und Zugbegleiter sind wichtige Verbündete, die ihr nicht mit Chaos und Dreck am Sitzplatz vergraulen solltet.
Spielsachen, die unkontrolliert herumfliegen und damit den Fahrer oder andere Mitreisende erschrecken, ablenken oder gar treffen können, sind tabu! Flummi-Bälle, Seifenblasen, Tröten und Ähnliches haben im Reise-Kit daher nichts zu suchen.
Der Inhalt des Reise-Kits kann und sollte tatsächlich nur auf die Fahrt oder den Flug beschränkt sein. Für den Aufenthalt vor Ort darf natürlich eine extra Tasche mit Büchern, einem A4-Zeichenblock, dem Kuscheltier und (wenn gewünscht) ein bis zwei größeren Spielsachen mitgenommen werden, Sandspielzeug und Bälle packt ihr ebenfalls nach der Ankunft aus. Bei der Ab- oder Weiterreise kann das Reise-Kit dann wieder hervorgeholt werden.
Nach der Reise ist vor der Reise
Nach einigen solcher Fahrten kennt euer Kind „sein“ Reise-Kit, freut sich (hoffentlich) schon darauf und kann euch auch Hinweise geben, was bei der nächsten Reise zusätzlich oder nicht mehr drin sein sollte. Erneutes und eventuell anderes Verpacken sind natürlich essenziell, um den Überraschungsfaktor zu erhalten!
Sprecht euch nach jeder Reise kurz ab: Welche Spielzeuge sind gut angekommen, welche weniger gut? Was war unpraktisch, um welche Sachen haben sich die Geschwister gestritten? Wer aufmerksam ist, Favoriten schnell fürs nächste Mal wegpackt und das Reise-Kit ständig optimiert, der muss lange Fahrten oder Langstreckenflüge nicht mehr fürchten.
Was packt ihr in euer Reise-Kit? Habt ihr Ideen und Vorschläge für andere Eltern?
Für meine eigenen Kinder habe ich Reise-Tagebücher erstellt. Die Vorlagen hierfür können kostenlos unter http://www.kinderreisetagebuch.de heruntergeladen werden. Einfach ausdrucken, im Schnellhefter abheften und ausfüllen. Schöne Beschäftigung für unterwegs und schöne Erinnerung für hinterher.
Ich habe für meinen Sohn ( 3 Jahre) und inzwischen auch für 5 andere Kinder (im alter von 4 – 9 Jahren)eine Überraschungsreisemappe zusammengestellt . darin hab ich 2 beliebte Betrrspiele so kompremiert das sie in einen DinA4 Umschlag passen, dazu was zum malen, und ein speilzeug, sowie etwas süßes … die Mappen sind durchweg super angekommen 🙂