Single-Eltern-ReisenAllein unterwegs mit Kind – 10 Überlebenstipps
Alleinerziehende auf Reisen haben es schwer. Wir haben zehn Tipps gesammelt, mit denen allein reisende Eltern die Nerven bewahren und den Anschlussflug bekommen. Damit es ein toller Single-Familienurlaub wird!
von KidsAway-Redaktion

Heute verreisen viele Eltern ohne Partner
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Unsere Überlebensstrategien für allein reisende Eltern sind also auch für Verheiratete nützlich!
Wichtig, wenn man allein mit Kind unterwegs ist (oder gar mit mehreren): Die unterstützende zweite Hand eines anderen Erwachsenen fehlt, die nicht nur zusätzliches Gepäck trägt, sondern auch schnell benötigte Feuchttücher heraussucht, die rettende Spielidee hat oder den eigenen Wutanfall beim Zubettbringen abfängt. Gute Vorbereitung ist also hier das A und O.
1. Clever packen
Es mag verlockend sein, das gesamte Kinderzimmer einzupacken, gerade wenn man einfach alles in den Kofferraum wirft (immerhin fehlt ja das Gepäck eines zweiten Erwachsenen …). Aber je weniger ihr mitschleppt, desto besser wird eure Reise werden, versprochen!

Ohne Partner muss man alles allein tragen!
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Kinder sind schon ab dem Vorschulalter perfekt in der Lage, ihren eigenen kleinen Rucksack zu tragen oder einen kleinen Rollkoffer zu ziehen. Ihr seid kein Held, wenn ihr euch sämtliches Gepäck selbst aufladet – und dann nicht mehr in der Lage seid, auf die Kinder zu achten und gleichzeitig den richtigen Bahnsteig zu finden.
2. Vorbereitung ist alles
Allein mit Kindern reisen kann anstrengend sein, besonders wenn ihr ein Baby oder ein zweijähriges Trotzkind dabei habt. Wenn Eltern schon Tage vor der Reise vor Sorge nicht schlafen können, nervös sind und nur das Schlimmste erwarten, dann spüren Kinder das – und verhalten sich wahrscheinlich so, dass genau das eintreten wird.
Besser ist es, wenn ihr eure Ängste Schritt für Schritt durchgeht und euch auf alle Eventualitäten vorbereitet. Nicht nur Flughäfen haben heutzutage eigene Websites, ihr könnt auch die Rastplätze an der Autobahn schon zu Hause darauf abchecken, wie kinderfreundlich sie sind und wo sich Toiletten mit Wickeltischen befinden. Geht so gut vorbereitet wie möglich auf eine Reise und stellt euch auf alle möglichen Verzögerungen und Pannen ein.
Geht dann wirklich etwas schief, könnt ihr (hoffentlich) darauf reagieren. Geht alles glatt, werdet ihr doppelt dankbar sein.
3. Genug Verpflegung

Dinner for two kann auch mit Kind Spaß machen
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4. Sicher unterwegs
Habt ihr eine lange Strecke vor euch, dann überlegt, wie ihr die am sichersten bewältigt. Wann immer es möglich ist, solltet ihr das Auto stehen lassen und mit der Bahn fahren.
Steigt mit kleinen Kindern nur ins Auto, wenn ihr sichere Fahrer seid und euch mit dem Fahrzeug auskennt; ihr solltet mindestens wissen, wo das Warndreieck sind, wie man die Motorhaube öffnet und wie man tankt.
Je kleiner euer Kind ist, desto eher wird es nötig, dass ihr euch auch während der Fahrt mal eben fix um etwas kümmern müsst – sei es ein heruntergefallener Schnuller oder ein Wutanfall, weil ihr „immer noch nicht da seid“. Ein kleines Kind oder auch streitende Geschwister können für den Fahrer des Autos eine extreme Ablenkung darstellen und damit zur Gefahr werden.
Auch wenn es generell nicht der sicherste Platz für ein Kind ist: Wenn kein anderer Erwachsener mitfährt, kann und sollte ein Kind besser auf dem Beifahrersitz mitfahren. Achtung: Bei Babyschalen muss dazu der Airbag ausgeschaltet sein.
5. Pausen einplanen
Eile mit Weile, sagt ein altes Sprichwort. Ist die Reise länger als eine bis zwei Stunden, dann versucht unter allen Umständen, mehrere längere Pausen zu machen, wenn ihr allein mit Kindern unterwegs seid. Eine Pause, bei der Kinder sich richtig austoben und frische Luft tanken können, ist mindestens eine halbe Stunde lang.
Der Trick: Erst danach wird die Verpflegung freigegeben; bei älteren Kindern notfalls dann wieder im Auto während der Weiterfahrt.

6. Kinder in Bewegung halten
Je mehr und je wilder Junior während der Rastpause oder beim Zwischenstopp herumrennen, -toben und -turnen darf, desto ruhiger und zufriedener wird er auf dem Rest der Fahrt sein. Drehen eure Kids nicht von selbst auf (die älteren tun sich da manchmal schwer), dann fordert sie zum Wettlauf auf, gebt ihnen ein Springseil oder spielt Fangen. Und was für Kinder gut ist …
7. Andere Familien ansprechen
Reiseprofis halten schon beim Check-in am Flughafen oder im Hotel Ausschau nach anderen Familien, suchen sich einen Platz neben Familienzelten, wenn sie campen gehen und wählen einen Tisch in der Nähe der Spielecke.
Ihr wollt lieber eure Ruhe? Es müssen ja nicht eure besten Freunde werden, aber anderen Eltern könnt ihr auch mal kurz euer Gepäck anvertrauen, wenn ihr dringend mit den Kindern zur Toilette müsst; andere Eltern werden abends nicht sofort an die Wand klopfen, wenn euer Kind im Hotelzimmer tobt und andere Eltern haben oft nette Kinder, mit denen eure netten Kinder sicher gern ein Weilchen spielen.
8. Um Hilfe bitten

Allein mit Kind unterwegs - das verlangt Selbstständigkeit
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Was würdet ihr tun, wenn ihr eine allein reisende Mutter mit Kindern seht, die Hilfe zu brauchen scheint? Eben.
Hotelangestellte und Flugpersonal werden immerhin dafür bezahlt, ihren Gästen zu helfen, und in den meisten Ländern freuen sich auch komplett Fremde auf der Straße, einem Elternteil unter die Arme zu greifen.
Wer mit verkniffenem Gesicht die Kinder anschreit oder nervös das Gepäck balanciert, bemerkt das vielleicht zu spät oder gar nicht – also einfach fragen, den Rufknopf im Flugzeug drücken oder wenigstens freundlich fragend schauen, bevor ihr einen Nervenzusammenbruch habt (oder euch die vierte Tasche vom Buggy gefallen ist).
9. Freiraum
Irgendwann braucht jeder Erwachsene mal ein wenig Erholung oder wenigstens kurz Ruhe, um etwas zu erledigen. Leider sind kleinere Kinder selten davon zu überzeugen, sich in genau diesem Moment ruhig zu verhalten oder sich allein zu beschäftigen.
Ein tragbarer DVD-Player oder ein iPod, mit dem die Kinder (und ihr selbst) während der Reise (und im Hotel) Filme anschauen, Kinderlieder hören, Spiele spielen oder Bücher lesen können, ist der beste Freund allein reisender Eltern.
Soll es kein technisches Gerät sein, dann bringt etwas anderes mit, das die Kinder zuverlässig eine Weile beschäftigen kann. Oder bucht eine Unterkunft, in der (altersgerechte) Kinderbetreuung angeboten wird.
Wer keinen Resort-Urlaub oder All-inclusive-Hotels mag: Auf Campingplätzen finden Kinder auch ohne Animateure viele Spielgefährten; viele Campingplatzbetreiber bieten zumindest in der Hochsaison auch kostenlose stundenweise Kinderprogramme an, wo sich die Älteren allein vergnügen können.
10. Ihr seid nicht allein

Gut vorbereitet, macht die Reise auch allein Spaß
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Teilt eure Unsicherheit am Flughafen mit eurem Baby („Oh je, wo ist denn jetzt das richtige Gate? Lass uns mal schauen…“), bittet den Dreijährigen um seine Hilfe („Jetzt müssen wir den Bahnsteig 3 finden; wo steht denn hier eine Drei?“) und lasst euer Schulkind die richtige Autobahn-Ausfahrt ausrufen oder die Verantwortung für den Stadtplan übernehmen.
Wenn Kinder ihren Eltern „helfen“ dürfen, macht sie das nicht nur stolz, sie lernen dabei auch eine Menge; und sei es nur, dass Mama oder Papa auch nicht perfekt sind, aber sich nicht unterkriegen lassen.
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