Sicherheit auf ReisenTerror-Gefahr im Urlaub – was ihr tun könnt

Die Terroranschläge von Paris haben die Welt in Angst und Trauer versetzt. Auch Reisende sind von den Anschlägen betroffen. Viele Familien machen gerade Urlaub in Paris. Wie sollen sie mit der Gefahr umgehen, womit müssen sie nun rechnen?

von KidsAway-Redaktion

Seite 3/3 Wenn ihr bleiben wollt

Womit ihr rechnen müsst – und was ihr tun könnt

Rechnet mit verstärkten Sicherheitskontrollen © Flickr/Guillermo Alonso

Rechnet mit verstärkten Sicherheitskontrollen

© Flickr/Guillermo Alonso

Zwar gibt es aktuell keine offiziellen Reisewarnungen für Frankreich, aber die französische Regierung hat den landesweiten Ausnahmezustand erklärt, der mindestens für zwölf Tage, voraussichtlich aber für die nächsten drei Monate gelten soll.

Das bedeutet: An den Landesgrenzen werden wieder Kontrollen durchgeführt. Im Schengen-Raum sind wir daran nicht mehr gewöhnt, aber es wird definitiv eure Reisezeit verlängern, wenn jeder Autofahrer seine Dokumente vorzeigen muss und die Züge an der Grenze halten müssen.

Seid also früher als sonst am Flughafen oder Bahnhof und rechnet gleichzeitig Verspätungen in eure Reisepläne ein. Damit eure Kontrolle reibungslos und schnell über die Bühne geht, prüft ihr besser vorher dreimal, ob ihr alle ein gültiges Reisedokument dabeihabt – auch für das Baby braucht ihr einen Kinderreisepass!

Eure Koffer und Taschen verseht ihr am besten mit auffälligen Gepäckanhängern, die euren Namen und eure Anschrift zeigen. So kann es keine Missverständnisse wegen stehen gelassenem Gepäck geben, das in der aktuellen Lage sofort als terrorverdächtig eingestuft würde.

 

TippDenkt daran, dass viele Bahnhöfe und Flughäfen ihre Gepäckaufbewahrungen geschlossen haben!

 

Auch innerhalb Frankreichs müsst ihr jederzeit mit Verkehrskontrollen rechnen. Am Bahnhof, am Flughafen, aber auch in der Metro kann es zu Personenkontrollen und Gepäckkontrollen kommen, vor allem wenn ihr mit Reisegepäck unterwegs seid.

Museen, Galerien, Schwimmbäder und andere öffentliche Gebäude, aber auch Kaufhäuser und Kirchen werden Besucher nur nach Handtaschenkontrollen einlassen – wenn sie überhaupt noch öffnen.

 

TippHaltet euch über das Radio, den Fernseher im Hotel oder das Internet auf eurem Smartphone immer auf dem Laufenden über die Geschehnisse! Für Touristen gibt es die Notfall-Hotline 00331/45503460.

 

Theater, Museen, aber auch Cafés und Restaurants werden in den Tagen nach Terroranschlägen aus eigener Initiative schließen oder auch auf behördliche Anweisung schließen müssen. Der Eiffelturm, der Zoo, die Tuilerien und andere Sehenswürdigkeiten sind momentan nicht offen, auch die beliebten Bootstouren auf der Seine sind ausgesetzt. Habt ihr für die nächsten Tage Ausflüge oder Besichtigungen geplant, erkundigt euch vorher im Internet oder per Telefon, ob überhaupt geöffnet ist und ob ihr gebuchte Termine eventuell verschieben könnt.

An besonders sicherheitsrelevanten Orten oder zu bestimmten Uhrzeiten können Ausgangssperren verhängt werden, die ihr unbedingt einhalten solltet, um Probleme zu vermeiden. Da es auch kurzfristig zu Straßensperrungen oder Sperrungen von Bahnhöfen und Metro-Linien kommen kann, bleibt ihr im Urlaub in Paris am besten immer zusammen. Nicht auszudenken, wenn ihr abends mit dem Babyfon ins Restaurant geht und dann nicht zurück in euer Apartment dürft, weil dort gerade eine Hausdurchsuchung stattfindet!

Rechnet außerdem damit, dass ihr öffentliche Gebäude oder Plätze vielleicht plötzlich verlassen müsst, und dass ihr Trupps schwerbewaffneter Polizisten oder Soldaten begegnen werdet. Der Ausnahmezustand geht mit einem Versammlungsverbot einher, deshalb können die Sicherheitsbehörden jederzeit auch friedliche oder ganz zufällige Menschenansammlungen mit Nachdruck auflösen.

Kein Wunder: Je mehr Menschen an einem Fleck zusammenkommen, desto besser sind sie als Ziel für Terroristen geeignet. Nach Terroranschlägen genügt eine Fehlzündung in der Nachbarschaft, um die Menschen auf der Straße schreiend wegrennen zu lassen. Sensiblen Kindern solltet ihr solche Erfahrungen nach Möglichkeit ersparen!

Touristiker raten Familien, die derzeit Urlaub in Paris machen und bleiben wollen, zu Ausflügen in die weitere Umgebung der Hauptstadt. Zum Glück gibt es da genug zu erleben.

Fühlt ihr euch draußen mit den Kindern partout nicht wohl, spricht nichts dagegen, in eurer Ferienwohnung oder im Hotelzimmer ein paar DVDs anzuschauen, Spiele zu spielen, Pizza zu bestellen und die gemeinsame Urlaubszeit drinnen zu genießen – so, als würde es draußen stürmen und schneien.

Als Eltern habt ihr nicht nur an euch selbst zu denken; ihr habt auch die belastende Pflicht, für die Sicherheit eurer Lieben zu sorgen. Es muss aber nicht unbedingt sicherer für euch sein, wenn ihr euren Urlaub überhastet abbrecht. Immerhin sind derzeit so viele Sicherheitskräfte in Paris und Frankreich aktiv wie nie, und von erneuten Anschlägen wird allgemein nicht ausgegangen.

Prüft also in Ruhe eure Optionen und hört auf euer Gefühl – seid ihr überhaupt noch in Urlaubsstimmung? Würdet ihr euch besser fühlen, wenn ihr zu Hause seid? Wie viel Aufwand und Stress würde eine vorzeitige Abreise für eure Familie bedeuten?

Das Ziel der Terroristen ist es, uns Bürger in Angst zu versetzen, um uns in unserer Freiheit einzuschränken. Lasst sie nicht gewinnen!

 


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