KidsAway-InterviewReisen als Hochschwangere – aber klar!
Reisen in den letzten Monaten der Schwangerschaft - nein danke, sagen die meisten. Zu gefährlich oder zu anstrengend fand es Eva dagegen gar nicht. Sie machte mit Mann David und Söhnchen Paul im Bauch eine Wander- und Campingtour.
von KidsAway-Redaktion
Die letzten Monate zu zweit nutzen - unbezahlbar
© David Gebhardt
Für die letzte Reise zu zweit hatten sich die beiden Reise-Profis etwas eher ungewöhnliches überlegt: Sie wollten eine Campingtour machen, und das möglichst aktiv und vielseitig.
Wir sind zwei Wochen mit Auto und Fahrrädern quer durchs Land gereist, um die wundervolle schwedische Natur zu genießen und dabei viel zu erleben. Ich war im 7. Monat schwanger.
Von ihrer Outdoor-Reise mit dickem Kugelbauch erzählt uns Eva heute im KidsAway-Interview.
Habt ihr euch auf diese Reise besonders vorbereitet, irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen getroffen?
Hmm, besondere Vorbereitungen hatten wir nicht getroffen, jedenfalls nicht aufgrund der Schwangerschaft. Eher aufgrund des begrenzten Stauraums und der riesigen Menge an Dingen, die man mitnehmen möchte. Wir haben lange an einer Packliste gesessen, was man im Campingurlaub so brauchen könnte, da dies unsere erste größere Reise mit Übernachtung im Zelt war. Außerdem kümmerten wir uns um eine Radhalterung für unser Auto, da wir in Schweden selbst gern das Land auch zu Fuß und mit den Rädern erkunden wollten.
Ansonsten habe ich natürlich auch mit meinem Frauenarzt gesprochen, der mich zwar belächelte, warum ich mit dickem Bauch nun gerade einen Zelturlaub machen will, aber nichts dagegen einzuwenden hatte. Zumal es ja auch keine Flugreise war.
Hattet ihr Sorgen oder Ängste, die sich im Nachhinein als unzutreffend oder auch zutreffend herausgestellt haben?
Etwas Respekt hatte ich vor dem Schlafen auf einer Isomatte, da man ja doch hier und da mal ein Wehwehchen hat zum Ende der Schwangerschaft. Also hatten wir eine aufblasbare bequemere Matratze für mich besorgt, auf die David in der Tat sehr neidisch war.
Was hat dein Frauenarzt zu euren Reiseplänen gesagt?
Er war immer sehr entspannt und der Meinung, dass man das tun soll, was einem gut tut. Er war dementsprechend nicht besorgt, als ich ihm das Vorhaben schilderte. Verwundert vielleicht, aber nicht besorgt.
So richtig verstehen konnte jedoch kaum jemand, warum man sich „das antut“, so unbequem zu schlafen und so ganz ohne Luxus zu reisen. Aber das muss man tatsächlich selbst entscheiden. Mir ging es die ganze Schwangerschaft über wahnsinnig gut, schon fast unverschämt gut. Von daher hatte ich mit der Vorstellung überhaupt kein Problem und freute mich sehr auf Schweden.
Inwiefern habt ihr euch während der Reise einschränken oder anders reisen müssen?
Natur und Ruhe - ideal für eine entspannende Reise mit Kugelbauch
© David Gebhardt
Natürlich ist es auch gut zu wissen, dass man gar nicht so weit weg von allem ist und zur Not innerhalb von 1-2 Stunden in einem Krankenhaus wäre, falls tatsächlich etwas passiert. Solche Themen wurden für uns im Laufe der Schwangerschaft, als auch jetzt mit Baby immer wichtiger.
Hattest du irgendwelche Schwangerschaftsbeschwerden auf der Reise? Wie seid ihr damit umgegangen?
Beschwerden hatte ich keine, nur etwas Schlafmangel in den ersten Nächten, da es ja im Sommer in Schweden kaum richtig dunkel wird. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen.
Wie haben andere Reisende und Einheimische auf deinen dicken Bauch reagiert?
Eine Fahrradtour im 7. Schwangerschaftsmonat? Klar, wenn es euch Spaß macht!
© David Gebhardt
Auf den Zeltplätzen wurde ich häufig gefragt, wie weit ich bin und erntete immer wieder respektvolle Blicke. Also, klar man zieht schon etwas Aufmerksamkeit auf sich, aber ich hatte immer das Gefühl, dass die Menschen sich mit uns freuen und es toll finden, dass wir das machen.
Wie lange hat es nach eurer Rückkehr noch bis zu Pauls Geburt gedauert?
Paul machte sich ungefähr zehn Wochen nach unserer Rückkehr auf den Weg zu uns. Etwas zu früh, aber wohl auf.
Würdet ihr so eine Reise mit Kullerbauch im Rückblick wieder machen? Auch mit kleinem großem Bruder?
Oh ja, definitiv! Mit Kind stelle ich es mir sogar ziemlich spannend vor, da wir so viele Familien getroffen haben. Die Kinder spielten bis abends draußen und waren einfach zufrieden.
Sowohl schwanger als auch mit Kind kann ich es nur empfehlen. Man lernt viele nette Leute kennen, bestimmt seinen Tagesablauf komplett selbst und kann sich einfach in der Natur treiben lassen. Nebenbei ist das Campen in den skandinavischen Ländern gegenüber Hotelübernachtungen sehr schonend für die Reisekasse.
Wir hoffen, dass es uns mit dem Camper in Australien und Neuseeland ähnlich gut gehen wird!
Das hoffen wir auch – und wir hoffen, dass ihr dann auf KidsAway von eurer Reise berichten werdet!