KidsAway-FamilieninterviewElternzeit in Thailand – mit Oma und Opa

Gemeinsamer Urlaub mit den Großeltern, das kommt sicherlich nicht für jede Familie in Frage. Für Steffi und ihren Mann war es aber sonnenklar, dass eine Reise mit drei Generationen nach Thailand vor allem eines werden würde: total entspannt.

von KidsAway-Redaktion


Reisen mit Oma und Opa ist einfach cool! © Stefanie Heining

Reisen mit Oma und Opa ist einfach cool!

© Stefanie Heining

Als ihre Tochter geboren wurde, fassten Steffi und ihr Mann den Plan, die Elternzeit gemeinsam in Thailand zu verbringen. Wann würden sie je wieder so lange Urlaub machen können?! Und damit sie sich auch mit Baby richtig erholen konnten, holten sie sich Unterstützung ins Boot – Omi und Opi fuhren mit.

FrageLiebe Steffi, bitte stell unseren Lesern zuerst deine Familie vor: Wer seid ihr?

Steffi: Wir sind mein Mann Joran, unsere Tochter Marley, meine Eltern Edda und Erich (alias Omi und Opi) und ich – Steffi.

Frage Eine Tropenreise mit Baby ist ja nicht ganz ohne. Wie habt ihr euch darauf vorbereitet?

Steffi: Unsere Tochter hatte die ersten („üblichen“) Impfungen bekommen und wir hatten uns noch mit dem Kinderarzt beraten, welche Medikamente wir für Eventualitäten mitnehmen sollten. Damit war eigentlich alles vorbereitet.

Um Windeln und Gläschen haben wir uns keine Sorgen gemacht, die gibt es in Thailand ja an noch so entlegenen Orten. Eine Babyrettungsweste hatten wir noch im Gepäck, die es vor der Reise zu Weihnachten gab.

Wir wussten, worauf wir uns einlassen.

Da wir Land und Leute kannten und die Gegebenheiten einschätzen konnten, war es keine große Frage, ob wir es machen.

 

Frage Hatten die Großeltern da keine Sorgen?

Steffi: Wir hatten unseren Plan vorab schon kommuniziert, und natürlich gab es „Bedenken“. Nicht von uns oder meinen Eltern, sondern eher von den Schwiegereltern und teilweise auch im Freundeskreis: „Was ist, wenn etwas passiert, keine ärztliche Versorgung, wo ist das nächste Krankenhaus? Wie macht ihr das mit dem Essen für die Kleine, ist es nicht zu heiß? Mit was sie sich alles anstecken kann… So ein langer Flug…“ und so weiter.

Uns hat das nicht weiter gestört, das sind eben die Aussagen von Menschen, die sich selbst noch kein Bild gemacht haben. Wir fühlten uns mit unserer Entscheidung absolut wohl und freuten uns auf die gemeinsame Zeit.

 

Frage Wie seid ihr auf die Idee gekommen, gemeinsam mit den Großeltern zu verreisen – und dann gleich nach Thailand?

Ein wunderbarer Mehrgenerationen-Urlaub in Thailand © Stefanie Heining

Ein wunderbarer Mehrgenerationen-Urlaub in Thailand

© Stefanie Heining

Steffi: Wir sind nicht zum ersten Mal mit meinen Eltern verreist. Sie sind für so ziemlich alles offen und vor allem unkompliziert und machen eigentlich alles mit. Sie verreisen selbst gern und freuen sich auch, wenn wir gemeinsam in den Urlaub fahren.
Wir waren schon vor der Geburt unserer Tochter das eine oder andere Mal gemeinsam in Thailand gewesen, somit war das Ziel gar nicht so schwer zu wählen.

Da wir dieses Mal länger als üblich verreisen wollten, entstand die Idee, dass sie uns eine Zeit lang begleiten.

 

Frage Ihr wart zu fünft unterwegs. War es schwierig, eine Unterkunft oder Transportmittel für so eine große Gruppe zu finden?

Steffi: Wir buchen unsere Unterkünfte meist von zu Hause im Internet, wenn wir eine grobe Route festgelegt haben. Gelegentlich auch erst vor Ort, wenn es einen spontanen Wechsel der Location gibt (auch per Internet). Das lief alles immer reibungslos. Wenn mal etwas voll war, haben wir uns eben etwas anderes ausgesucht.

Transportmittel waren – neben dem Flugzeug – öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Züge und Fähren oder, wenn es nicht anders ging, Taxen. Auch mit mehreren Leuten lief das problemlos, in den Taxen war nur öfters das viele Gepäck ein Problem. Man fand aber immer eine Lösung!

 

Frage Was habt ihr in Thailand unternommen, wie sah eure Reiseroute aus?

Steffi: Die Reise begann in Bangkok, wo wir ein paar Tage blieben für Sightseeing und Shopping. Von dort aus sind wir nach Trat geflogen, um dann die Autofähre nach Koh Chang zu nehmen. Dort verbrachten wir dann knapp vier Wochen zusammen, bis meine Eltern die Heimreise antreten mussten.

Unsere Unterkunft lag eher im Landesinneren, bewusst so gewählt. Somit haben wir uns fast jeden Tag mit einem Pick-up auf den Weg zu einem Strand gemacht. Die Männer erkundeten auch mit dem Motorroller die Gegend und haben ausgekundschaftet, was es wo zu sehen gibt.

Mit meiner Mutter habe ich trotz mehrfacher Urlaube in Thailand das allererste Mal einen Thai-Kochkurs besucht. Meine Mutter kocht ohnehin schon hervorragend Thai, diesen Kochkurs wollten wir uns aber nicht entgehen lassen.

Das war ein toller Mädels-Nachmittag!

Mein Vater, mein Mann und ich waren auch das eine oder andere Mal tauchen, während meine Mutter die Aufgabe hatte, auf unsere Kleine aufzupassen. Das war aber kein Zwang für sie, wir hatten dahingehend nie Probleme oder Diskussionen. Wenn wir überlegten, tauchen zu gehen, war sofort klar, dass Omi liebend gern alleine auf den Zwerg aufpasst, bis wir zurück sind.

Als meine Eltern abgereist waren, blieben uns dreien noch einige Tage. Wir haben uns entschieden, uns etwas früher als geplant auf den Weg nach Bangkok zu machen. Nach unserem eher ruhigen Inselleben wollten wir wieder ein wenig Trubel haben, bevor es dann zurück ins verschneite Deutschland ging.

 

Frage Was waren für euch die Vorteile am Thailand-Urlaub mit den Großeltern? Wo habt ihr Kompromisse machen müssen?

Steffi: Die Vorteile liegen für mich ganz klar auf der Hand: Wenn die Eltern mal einen Moment für sich wollen, gibt es zwei liebe Menschen, die gern mal ein Auge auf das Kind (oder die Kinder) haben. Sollte man mal etwas unternehmen wollen, kann man vielleicht mal alleine losziehen.

Von den diversen Aktivitäten abgesehen, ist es aber auch einfach schön, in einer Gruppe zu reisen.

Kompromisse mussten wir nie machen. Da wir uns recht ähnlich sind, haben wir wenige Reibungspunkte.

 

Frage Hand aufs Herz: Gab es nicht auch mal Zoff?

Steffi: Zoff im eigentlichen Sinne nie. Es gab sicher mal Punkte, wo man sich kurz „angeknurrt“ hat 😉 Wenn man das Gefühl von Zeitdruck hatte, zum Beispiel wann trifft man sich wo. Das konnte aber schnell optimiert werden.

 

Frage Was fandet ihr auf eurer Thailand-Reise am schönsten?

Elternzeit in den Tropen mit Baby - klappt wunderbar © Stefanie Heining

Elternzeit in den Tropen mit Baby - klappt wunderbar

© Stefanie Heining

Steffi: Ich kann es nicht auf eine Sache herunterbrechen. Es gab so viele schöne Momente, Thailand ist wunderschön, viele Orte sind traumhaft und das unbeschwerte Gefühl, wenn man dort Urlaub macht, ist einfach toll.

Die Thais gingen immer so herzlich und lieb mit unserer Tochter um, haben sie bespaßt und unterhalten, wann immer sie die Gelegenheit dazu hatten.

Unsere Tochter hat viele Dinge dort zum ersten Mal gemacht. Sie ist in einem Pool über den Dächern von Bangkok geschwommen, hat das erste Mal im Meer gebadet … ihren ersten Zahn bekommen … für mich und ihr „Tagebuch“ (das ich schreibe) war das natürlich etwas ganz Besonderes.

 

Frage Würdet ihr im Nachhinein etwas anders machen?

Steffi: Wenn man sich mit seinen Eltern oder Schwiegereltern gut versteht und sich vielleicht ähnlich ist, passt das wunderbar.

Mit Freunden im Urlaub ist es doch ähnlich: Entweder es passt oder es passt nicht.

Das einzige, was ich beim nächsten Mal anders handhaben werde, ist das Gepäck. Ich werde weitaus weniger einpacken, gerade für das Kind, es braucht bei den Temperaturen ja fast nichts. Viel Gepäck ist bei mehreren Standortwechseln einfach nur lästig.

 

Frage Welchen Reisetraum erfüllt ihr euch als nächstes – und macht ihr das wieder zusammen mit den Großeltern?

Steffi: Ihr werdet lachen – wir waren in der Zwischenzeit mit den Großeltern und ein paar Freunden schon wieder in Thailand, diesmal über Silvester. Die Route war anders, das Vorgehen ähnlich. Die „Probleme“ waren simpel.

Also: Ja, wir werden definitiv wieder mit den Großeltern verreisen. Wohin die nächste Reise gehen wird, steht noch nicht fest. Was wir aber mit Sicherheit wissen:

Wir würden es immer wieder tun!

 

Vielen Dank für das Interview, liebe Steffi – und viele Grüße an deine reiselustigen Eltern!

 

Habt ihr auch schon mal gemeinsam Urlaub mit den Großeltern gemacht?

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