Technik-TippsSchöner reisen mit dem Smartphone
Für Familien bieten Smartphones als Reisebegleiter zahlreiche Vorteile. Allein der Markt an Apps ist gewaltig. Im Folgenden geben wir euch einige Anregungen, wie vielfältig ihr euer Smartphone auf Reisen nutzen könnt; sicher kennt ihr noch mehr.
von KidsAway-Redaktion
Ein Smartphone hat viele Vorteile für Eltern auf Reisen
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Es schadet nicht, wenn ihr euch vor dem Kauf eines neuen Smartphones speziell zu seiner Reisetauglichkeit beraten lasst!
Die wichtigsten Reise-Vorteile von Smartphones
Apps!
Unschlagbar sind die kleinen praktischen Helfer auf Reisen, die im Smartphone alle zusammen handlich aufgehoben sind. Mit dem Smartphone habt ihr Taschenlampe, Packlisten, Währungsumrechner, Maßeinheiten-Konvertierer und, und, und immer zur Hand. Eine Liste von nützlichen Apps für die Reise haben wir hier und hier für euch zusammengestellt.
Kamera!
Mit fünf bis acht Megapixeln Auflösung können viele Smartphones schon mit gängigen Kleinbildkameras mithalten. Die Vorteile der Smartphone-Kamera: Das Smartphone ist immer dabei und griffbereit, Fotos können direkt ins Internet (Dropbox, ein Blog oder auch Facebook) geladen werden.
Die Nachteile: Auf „echte“ Kamerafunktionen wie optischen Zoom müsst ihr verzichten; Aufnahmen bei Nacht und im hellen Sonnenschein werden wahrscheinlich nicht so schön. Die Kamera-App muss außerdem jedes Mal geöffnet und aktiviert werden, was ein paar Sekunden dauert – bis dahin ist manche Gelegenheit zum Schnappschuss vorbei. Auf eine Weltreise solltet ihr wahrscheinlich eine „richtige“ Kamera mitnehmen, aber für den Ostsee-Urlaub oder den Wochenendtrip genügt die Smartphone-Kamera allemal.
Natürlich könnt und solltet ihr auch die Möglichkeit der Videokamera nutzen! Bewegte Bilder von euren Kindern am Strand, vom verrückten Verkehr in Japan oder dem Straßenfest in Spanien schlagen Urlaubsfotos um Längen. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm lassen sich kurze Filmsequenzen recht einfach zu einem schönen Urlaubsfilm zusammenschneiden.
Wissen ist Macht
Spielen, lesen, Infos suchen
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Braucht ihr mehr Informationen und Hintergrundwissen, könnt ihr einzelne Kapitel oder ganze Reiseführer downloaden oder euch Audioguides anhören. Augmented Reality ist eine weitere interessante Möglichkeit, fremde Städte zu entdecken: Hier lauft ihr mit der geöffneten Smartphone-Kamera durch die Straßen und bekommt auf dem Display Informationen zu den abgebildeten Gebäuden angezeigt. Eine tolle App zum Ausprobieren ist der Wikitude World Browser (für Android).
Ein spezieller Vorteil von Smartphones mit integrierter Kamera ist die Nutzung von QR-Codes. Diese kleinen Pixel-Quadrate findet man im öffentlichen Raum immer häufiger; wer einen solchen Quick-Response-Code scannt, bekommt Zugang zu den darin versteckten Informationen – das können Adressen sein, kurze Texte zu Museumsexponaten oder der Beleg, dass man per Smartphone ein Bahnticket gekauft hat.
Mit GPS lotst euch das Smartphone durch jedes Land
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Das einzige Problem bei der Nutzung von GPS-Navigation sind die Kosten: Die Apps müssen sich ständig aktualisieren und brauchen dazu eine Internet-Verbindung. Seid ihr im Ausland unterwegs, nutzt ihr die Navigation am besten nur in der Nähe von Internet-Hotspots oder ladet euch die Karte, auf der ihr navigieren wollt, schon vorher herunter.
Freizeit
Für die einen ist Erholung der ganze Sinn ihres Urlaubs, die anderen brauchen während der anstrengenden Entdeckungsreise wenigstens ab und zu mal etwas Ruhe – und sei es nur vor den Kindern. Hier liegt ein weiterer großer Vorteil des Smartphones: Es kann einen ganzen Koffer voller Bücher und Spiele ersetzen.
Nicht nur Reiseführer, sondern auch ganz „normale“ Bücher lassen sich per Ebook Reader lesen und vorlesen. Das Display eines Smartphones mag zum bequemen Schmökern etwas klein sein, aber als dezente (Vor-) Lesemöglichkeit zum Zeitvertreib im Wartesaal, im Überlandbus oder im Restaurant ist es durchaus akzeptabel.
Auch die Kleinsten profitieren vom Smartphone - na ja, nicht gerade so ...
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Zum Spielen und Beschäftigen gibt es wahrscheinlich tausende mehr oder weniger guter Apps mit Lern- und Daddelspielen für Groß und Klein. Zur Einführung seien hier genannt: Toddler Lock für die Kleinsten (nur Android), verschiedenste Memory-Spiele und Angry Birds für Vorschulkinder, Parking Cars und Cut the Rope für Schulkinder oder für die Älteren Quiz-Spiele wie GeoQuiz.
Himmlische Entspannung bietet ein Smartphone schließlich, wenn es gemeinsam mit einem zweiten Gerät als Babyphone genutzt wird – wie das gehen kann, haben wir hier erklärt und getestet.
Das sogenannte „Data Roaming“ kann schnell ins Geld gehen. Wenn ihr keine Flatrate gebucht habt, zahlt ihr Datenverbindungen pro Kilobyte. E-Mails und gelegentliches Surfen sind nicht allzu teuer, ein heruntergeladenes Video oder Fotos, die ihr an eure Dropbox schickt, allerdings schon. Achtet auf Reisen darauf, dass ihr so etwas nur dann tut, wenn ihr eine kostenlose Wi-Fi-Verbindung habt, und stellt sicherheitshalber das Data Roaming in eurem Gerät ab (meist ganz einfach, indem ihr den Flugzeugmodus aktiviert).
Sicherheit
Die Immer-zur-Hand-Kamera des Smartphones kann noch mehr: Sie speichert Buchungsbestätigungen von Hotels und Autovermietungen zuverlässig ab, denn Papierkram geht erfahrungsgemäß schnell verloren. Aber auch die Zimmernummer im Hotel, der Parkplatz in der fremden Stadt, das Nummernschild eures Mietwagens oder das Parkdeck im Einkaufszentrum: Das alles, gebrauchsfertig gespeichert, hilft eurer Erinnerung auf die Sprünge – denn auf Reisen mit Kindern habt ihr sowieso schon genug im Kopf.
Sicherheit braucht ihr auch und besonders im Notfall: Alle wichtigen Informationen über euch und eure Familie (Adresse im Urlaub und zu Hause, Ansprechpartner zu Hause, Blutgruppe, Allergien und andere medizinische Informationen) sollten auf Reisen im Telefonbuch unter „ICE“ (In Case of Emergency) abgespeichert sein, damit Ärzte und Ersthelfer darauf zugreifen können. Tipps für die Erste Hilfe vor Ort, Giftnotrufnummern und vieles mehr findet ihr in der kostenlosen App ASB des Arbeiter Samariter Bundes.
Extrem wichtig: Auf Reisen müsst ihr für Mail-Programm, Online Banking und Kreditkarte eine ganze Menge an PINs und Passwörtern verfügbar haben; wo soll man die sicher notieren, wenn man nicht absolut sicher ist, dass man sie im Kopf hat? Mit Apps wie Passwort Tresor, LastPass oder KeePass.
Ein großes Problem bleibt: Was passiert, wenn das Smartphone mit den Passwörtern, den Fotos und den vielen wichtigen Funktionen verloren geht? Die Lösung liegt bei euch: Vor allem solltet ihr euer Smartphone mit einem (guten!) Passwort schützen; am besten über die gute alte Bildschirmsperre, die sich nach einer gewissen Zeit selbst aktiviert. Öffnen lässt sie sich je nach euren Einstellungen dann nur mit Eingabe eines Passworts oder auch über das Zeichnen eines Musters auf das Display.
Vorsorglich lassen sich außerdem Notfall-Apps wie AndroidLost oder „Mein iPhone suchen“ installieren, über die ihr ein verlorenes oder gestohlenes Smartphone per GPS lokalisieren, einen Alarm auslösen und im Ernstfall die darauf gespeicherten Daten löschen könnt. Die App Plan B kann schließlich sogar NACH dem eingetretenen Super-GAU ferninstalliert werden. Von einem anderen Telefon aus könnt ihr dann eine SMS mit „locate“ an euer Smartphone schicken und bekommt eine GPS-genaue Antwort, wo es sich versteckt. Diese App gibt es leider nur für Android.
Kontakt halten
Smartphones eignen sich auf Reisen wunderbar als MP3-Player
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Aus dem Ausland ist das Telefonieren trotz neuer EU-Regelungen immer noch empfindlich teuer. Eine günstige Alternative sind SIM-Karten, die man vor Ort kauft. Dummerweise haben viele Smartphones (etwa das iPhone) etwas dagegen, mit einer anderen SIM-Karte gefüttert zu werden, und sind „locked“. Wer sein altes Handy aufbewahrt hat, ist hier fein raus: Das nehmt ihr dann exklusiv zum Telefonieren.
Habt ihr euer E-Mail-Konto mit dem Smartphone verbunden, könnt ihr nicht nur SMS und MMS, sondern auch E-Mails abrufen und schreiben. Ein Internetcafé, in dem ihr horrende Preise bezahlt, braucht ihr dann nicht mehr. Zugegeben, längere Reiseberichte über die winzige Tastatur einzutippen, ist eher unpraktisch; aber schnell den Posteingang durchsehen, überflüssige Mails löschen und auf wichtige Anfragen kurz antworten ist durchaus möglich.
Wollt ihr doch einmal die Stimmen der Daheimgebliebenen hören, ist das auch im Ausland günstig möglich: So lange ihr eine gute Internetverbindung habt, könnt ihr per Skype von eurem Smartphone in die ganze Welt telefonieren; entweder mit anderen Skype-Konten (dann ist es kostenlos) oder mit normalen Telefonnummern.
Sucht ihr eher den Kontakt zu Einheimischen, ist ein Smartphone ebenfalls praktisch: Wörterbuch-Apps helfen beim Übersetzen und sprechen, wenn gewünscht, eingetippte Sätze auch laut vor – wenn der chinesische Straßenverkäufer euer Gestammel partout nicht verstehen kann.
Achtung, Akku!
Das alles verbraucht natürlich viel Akkuleistung, und gerade hier liegt ja bei den modernen Smartphones ein großer Schwachpunkt. Nutzt ihr euer Smartphone auf Reisen, funktioniert das nur, wenn ihr regelmäßig, das heißt mindestens einmal täglich, auf eine Steckdose zurückgreifen könnt. Wichtig auf Reisen: Vergesst nicht, einen passenden Adapter für euer Ladegerät mitzunehmen!
Alternativ bietet sich der Zigarettenanzünder im Auto an, über den ihr per USB-Adapter von Hama während der Fahrt das Smartphone aufladen könnt.
zum thema daten-roaming – das ist doch immer noch sehr teuer und ich fand, dass der kauf einer lokalen simkarte eine gute alternative ist. ich habe mir in jedem land ein sim-karte mit datenguthaben gekauft – von sehr billig in vietnam fuer 10 euro bis teuer in nz fuer 60 euro (jeweils mit mehreren gigabyte). damit brauch man sich dann keine sorgen mehr ueber das roaming machen.
eine nicht so tolle erfahrung war die karte in usa. hier habe ich fuer 3,5 gb bei t-mobile 35$ gezahlt. aber wir hatten damit fast nie gutes netz, sondern immer eine langsame verbindung. und es gibt in usa sehr viele offene wlans, sodass ich eher empfehlen wuerde die wlans zu nutzen (oder eine karte bei einem anderen provider kaufen).
Danke für den Tipp, Lukas!