Reise-Etikette13 absolute No-goes für Familien auf Reisen

Fettnäpfchen-Alarm auf Reisen! Auch Eltern können so einiges falsch machen, wenn sie mit Babys und Kindern unterwegs sind. Weil gutes Benehmen und Rücksichtnahme wichtig sind, stellen wir die 13 häufigsten Reise-Fauxpas vor, die ihr unbedingt vermeiden solltet.

von KidsAway-Redaktion


Auf Reisen kann man als Familie in so einige Fettnäpfchen treten © Pixabay

Auf Reisen kann man als Familie in so einige Fettnäpfchen treten

© Pixabay

Ja, ihr habt Kinder und verdient deshalb mehr Rücksichtnahme als andere Reisende, wenn ihr im Flugzeug oder im Zug unterwegs seid, im Hotel eincheckt oder durch fremde Städte bummelt.

Das gibt euch aber nicht das Recht, dies rüde einzufordern oder euch rücksichtslos gegenüber anderen Reisenden, Angestellten oder Einheimischen zu benehmen. Ihr habt Kinder – aber die haben Milliarden andere Menschen auch.

Wir haben deshalb eine – nicht durchgängig ernst gemeinte – Liste von Dingen erstellt, die ihr auf Reisen mit Kindern lieber vermeiden solltet. Aus Gründen der Höflichkeit und des Anstands, aber auch aus reiner Klugheit – und um euren Kindern ein gutes Vorbild zu sein.

 

Unsere 13 Don’ts für reisende Familien

 

Vor der Abreise Cola ausgeben

Zuckerhaltige Getränke für Kinder sind an sich schon eine schlechte Idee, weil sie ungesund sind (auch wenn statt Zucker Süßstoff drin ist!). Daneben sorgen sie auch für kurzfristige Energieschübe, die normale Kinder dringend in Bewegung umsetzen wollen – egal, ob sie dann gerade angeschnallt im Auto oder auf einem Flugzeugsitz stillsitzen sollen.

Enthält das Getränk auch noch Koffein, ist das Reisehorror-Szenario perfekt: Ihr habt fünf Minuten lang ein dankbares, glückliches Cola-Kind, das sich daraufhin für mehrere Stunden in ein aufgedrehtes, zappeliges, nicht ansprechbares und schließlich nach weiterem Zucker bettelndes Reisemonster verwandelt.

Überlegt es euch also gut, ob ihr eurem Kind seinen sehnlichen Wunsch nach Cola erfüllen solltet. Wirklich gut.

 

Euer Baby im Flugzeug kräftig schreien lassen

Weinen ist auf Reisen leider nicht immer zu vermeiden © Pixabay

Weinen ist auf Reisen leider nicht immer zu vermeiden

© Pixabay

Schreien lassen kräftigt doch die Lungen, haben unsere Eltern uns immer gepredigt? Wir sollen die Kleinen nicht verzärteln und ihnen nicht alles durchgehen lassen?

Mal ehrlich: Wir alle wissen, dass das totaler Quatsch ist.

Selbst wenn ihr der Meinung seid, dass Babys und Kinder nicht immer ihren Willen bekommen dürfen, bitte bringt ihnen diese „Lektion“ nicht ausgerechnet dann bei, wenn 150 Passagiere um euch herum ihre Ruhe wollen.

(Ja, Schreien hilft gegen den Ohrendruck. Aber das ist auch das Einzige, was sich dazu Positives sagen lässt.)

 

Im Zug oder Flugzeug für Beschäftigung am Platz sorgen

Was, das ist doch enorm rücksichtsvoll? Aber nicht, wenn ihr eure Kids Jump-and-Run-Spiele am laut dudelnden Tablet spielen lasst, oder eurem Baby ein penetrant piepend-klingelnd-trötendes Plastikspielzeug in die Händchen drückt.

Der Schlüssel zum rücksichtsvollen Reisen mit Kindern heißt: Kopfhörer. Und wenn Babys Lieblingsspielzeug nun mal das Feuerwehrauto ist, dann stopft vor der Reise einen Fetzen Zellstoff in den Lautsprecher. Bitte!!

 

Im Flugzeug lange Spaziergänge machen

Ja, es ist schwierig, Babys und kleine Kinder auf Langstreckenflügen zu beschäftigen und am Durchdrehen zu hindern. Und es ist wichtig und gesund, sich hin und wieder zu bewegen.

Aber bitte lasst eure Kinder nicht stundenlang auf dem Gang hin und her tapern, die Galley unsicher machen oder auf ihren Sitzen auf und ab springen. Sie stören damit Passagiere, die schlafen wollen, behindern die Crew beim Bedienen und können sich selbst in Gefahr bringen.

Besser, als sich entspannt zurückzulehnen und die Kinder das Flugzeug erkunden zu lassen: Unternehmt in festen Abständen (am besten auf der Uhr markieren) einen gemeinsamen Rundgang und regt eure Kinder dabei zu Bewegung an oder macht gemeinsam ein paar Streck-Übungen.

 

Das Hotelzimmer als Indoor-Spielplatz benutzen

Hotels sehen oft sehr schick aus, haben aber in der Regel enorm dünne Wände. Das stellen wir alle zu unserem Leidwesen fest, wenn unsere schwerhörigen Zimmernachbarn nachts fernsehen, wenn Pärchen auf Hochzeitsreise diese nachts lautstark genießen, und natürlich auch, wenn Babys anderer Familien vor dem Einschlafen eine Stunde brüllen.

Tut euren Zimmernachbarn den Gefallen und hindert eure Kinder daran, das Hotelbett und die Zimmerwände als Trampolinpark oder als Fußballplatz zu benutzen, Fangen auf den Fluren zu spielen, den Aufzug als Spielgerät zu benutzen oder sich lautstark zu streiten. Das gilt vor allem dann, wenn all das mitten in der Nacht geschieht, weil das Zeitgefühl eurer Kinder vom Jetlag durcheinandergebracht wurde.

 

Ratschläge von Einheimischen ignorieren

Ihr habt einen Reiseführer dabei und wisst ganz genau, was für euer Baby das Beste ist? Manchmal wissen es die Menschen, die dort leben, wo ihr Urlaub macht, aber besser.

Wenn die Einheimischen in der Mittagshitze nicht mit ihren Kindern am Strand spielen, sondern sich in der Hängematte auf der Veranda ausruhen, dann sind die nicht faul, sondern klug. Und wenn sie euch mit wedelnden Armen warnen, nicht ins Wasser zu gehen, dann hat das sicher einen Grund – die fiesen kleinen Quallen im Meer oder die starke Unterströmung an diesem Teil des Strandes könnt ihr nicht sehen.

Gibt euch jemand einen Tipp oder zeigt euch etwas, warum es nicht ausprobieren? So entdeckt ihr auf Reisen leckere Speisen, tolle Spielplätze oder andere Überraschungen, die ihr nicht im Reiseführer findet. Denn der richtet sich selten nach den Bedürfnissen von Familien mit Kindern.

 

Im Wellness-Hotel ein bisschen Leben in die Bude bringen und eine Wasserschlacht am Pool machen

Es im Pool so richtig krachen lassen? Keine gute Idee © Pixabay

Es im Pool so richtig krachen lassen? Keine gute Idee

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Es gibt Hotels, die keine Gäste mit Kindern akzeptieren – und die dafür rundum Missbilligung und Häme als kinderfeindlich ernten.

Aber wenn sie es nicht tun, passiert ihnen häufig das: Erwachsene Gäste, die hier Ruhe und Erholung genießen wollen, beschweren sich über kreischende, hin und her rennende Kinder und deren Eltern, die sie nicht daran hindern.

Habt ihr lebhafte Kinder, die ihr nicht ständig maßregeln und ruhigstellen wollt, ist das absolut verständlich. Aber dann tut euch und den anderen Gästen einen Gefallen und sucht gezielt ein Hotel aus, in dem euer Nachwuchs genug Platz hat und wo ihr von anderen Familien umgeben seid, die in derselben Situation sind.

Wellness könnt ihr später noch genug machen, wenn eure Teenies nur noch faul am Smartphone hängen.

 

Auf dem Flugzeugsitz oder im Restaurant am Platz wickeln

Klar, es geht schneller und manchmal gibt es leider keinen Wickeltisch auf der Toilette. In direkter Nachbarschaft zu nicht mit euch verwandten Menschen eine vollgesch… Windel zu öffnen, gehört trotzdem zu den absoluten No-gos für Eltern. Nicht nur, aber besonders auf Reisen.

Hier haben wir Tipps zum Wickeln im Flugzeug für euch.

 

An der Autobahn-Raststätte frei pinkeln

Bleiben wir noch kurz beim Thema – auch das An-den-Straßenrand-Pinkeln ist eine eklige und vielerorts sogar verbotene Gewohnheit, die ihr euren Kindern gar nicht erst beibringen solltet. Wenn es wirklich keine andere Möglichkeit für die Notdurft gibt, muss es halt sein. Aber bitte nutzt öffentliche Toiletten, auch wenn sie nicht eurem Hygiene-Anspruch genügen.

 

Nackte Popos beim Baden

Nackt im Pool? Bloß nicht © Pixabay

Nackt im Pool? Bloß nicht

© Pixabay

Babys und Kleinkinder mit nacktem Po sind goldig und süß, aber nicht am Strand oder Pool.

In vielen Hotels und Freibädern gilt die eiserne Hygiene-Regel, dass nur mit Schwimmwindel oder Badehose gebadet werden darf – daran solltet ihr euch halten, denn es ist auch in eurem eigenen Interesse.

Auf Reisen werdet ihr vielleicht verwundert sein, solltet es aber akzeptieren, dass viele Kulturen Nacktheit in der Öffentlichkeit gar nicht gern sehen – und das gilt auch schon für kleine Kinder.

Wenn ihr den Po partout unbedeckt lassen wollt: Zieht euren Kleinen doch einfach ein längeres Shirt oder eine Tunika an, so schützt ihr sie gleichzeitig vor der Sonne.

 

Meckern, meckern, meckern…

Auf Reisen seid ihr immer Botschafter eures Landes, auch als Familie. Selbst wenn der Tag heiß und lang war, der Taxifahrer euch betrügen wollte und die Kinder sich heulend weigern, etwas anderes zu essen als Pommes – versucht, mit Schimpftiraden bis zum Erreichen eures Hotelzimmers zu warten. Vielleicht ist bis dahin der größte Frust auch schon wieder verpufft?

 

Euer Baby den begeisterten Einheimischen entreißen…

… und sie dann vielleicht noch anbrüllen, weil sie euer Kind entführen wollen? Oh, bitte. Freut euch lieber darüber, dass ihr außerhalb Europas auf Menschen trefft, die Kinder einfach goldig finden und sie herzen und knuddeln wollen, auch wenn es nicht ihre leiblichen sind.

Seht es positiv: Eure Kleinen sind in den liebsten Händen, die ihr finden könnt, und ihr habt jetzt ein wenig Zeit, um süße Fotos von ihnen zu schießen oder gar in Ruhe zu essen.

(Freundlich) einschreiten könnt ihr, wenn ihr deutlich seht, dass eure Kinder gestresst sind – und die allermeisten Menschen respektieren es, wenn ein weinendes Baby zurück auf Mamas Arm will.

Hier haben wir einen ausführlichen Beitrag über das für uns Deutsch so schwierige Thema Fremd-Knuddeln.

 

Euer Kind von den einheimischen Kindern fernhalten

Mit den anderen Kindern spielen? Aber klar doch © Pixabay

Mit den anderen Kindern spielen? Aber klar doch

© Pixabay

Die Kinder sehen irgendwie schmuddelig aus, haben zerrissene Hosen an oder laufende Nasen – oje, da soll sich euer Schatz nicht irgendwelche Keime holen!?

Mal ehrlich: Warum seid ihr denn mit eurem Kind ins Ausland gereist? Kinder haben nicht überall auf der Welt das Glück, satt, sauber und gesund aufzuwachsen. Oft müssen sie schon früh für ihr Überleben arbeiten, und manchmal heißt diese Arbeit auch Betteln.

Es ist eine Herausforderung, mit Kindern über so komplexe Themen wie Armut, Leid und die Schattenseiten der Globalisierung zu sprechen. Aber das ist eure Aufgabe als Eltern.

Die Begegnung mit Kindern, denen es nicht so gut geht oder die einfach anders aufwachsen, ist das Beste, was ein Kind von einer Reise mitnehmen kann und eine super Gelegenheit, um Toleranz und Weltoffenheit zu lernen.

 

Was meint ihr dazu? Ist euch eines dieser Fettnäpfchen schon passiert, wollt ihr noch eines ergänzen oder seht ihr das ganz anders?

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