ReiseapothekeVerletzungen im Urlaub – das hilft bei der Wundheilung

Mit der richtigen Ausstattung sind die kleinen Wunden schnell versorgt und meist ebenso schnell vergessen. Damit das im Urlaub auch so ist, kommt es auf die richtige Zusammenstellung der Reiseapotheke an. Hier erfahrt ihr, wo die großen Verletzungsgefahren liegen und warum gerade bei der Reiseapotheke nichts schiefgehen sollte.

von KidsAway Redaktion


Wundheilung im Urlaub

Wer kennt das nicht – immer wieder kommt es vor, dass sich Kinder im Alltag, beispielsweise beim Spielen, beim Herumtollen oder beim Klettern, kleinere Verletzungen zuziehen. Mit der richtigen Ausstattung sind die kleinen Wunden schnell versorgt und meist ebenso schnell vergessen. Damit das im Urlaub auch so ist, kommt es auf die richtige Zusammenstellung der Reiseapotheke an. Hier erfahrt ihr, wo die großen Verletzungsgefahren liegen und warum ihr in eurer Reiseapotheke speziell auch Mittel zur Wundheilung dabei haben solltet.

Das Verletzungsrisiko im Urlaub

Einen Urlaub könnt ihr unter Berücksichtigung des gewohnten Alltags getrost als Ausnahmesituation betrachten. Das gilt erst recht für den Sommer- oder Winterurlaub mit euren Kids. Ihr befindet euch meist in einer anderen Umgebung mit anderen Rahmenbedingungen und möchtet natürlich auch Dinge erleben und tun, die ihr zu Hause eben gerade nicht tut. Logischerweise ist daher auch das Verletzungsrisiko nicht vergleichbar.

Im Urlaub verlocken z.B. neue Spielmöglichkeiten oder andere Spielkameraden die Kids dazu, die eigenen Grenzen auszutesten und über die Stränge zu schlagen. Darüber hinaus dürfte auch der allgemeine Grad der Aktivität während eurer Urlaubsreise deutlich höher sein, als ihr es von eurem normalen Alltagstrott gewohnt seid (jedenfalls wenn ihr in der Großstadt wohnt). Zuletzt versetzt die Urlaubsstimmung sowohl uns Erwachsene als auch unsere Kinder häufig in eine ausgelassene und sorglose Stimmung… das Risikobewusstsein sinkt.

Als Ergebnis dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass sich eure Kinder beim Spielen verletzen, im Urlaub vermutlich etwas über dem gewöhnlichen Maß liegen.

Die häufigsten Verletzungen

Während sich aus der erhöhten Verletzungshäufigkeit erstmal der allgemeine Bedarf nach einer Reiseapotheke ableiten lässt, könnt ihr ihre Zusammensetzung eher aus der Art der üblicherweise auftretenden Verletzungen heraus ableiten. Individuelle Urlaubsplanungen können zwar einen deutlich anderen Schwerpunkt setzen, in der Regel dürften jedoch die folgenden Verletzungen in einem typischen Familienurlaub im Sommerhalbjahr am häufigsten vorkommen (und zwar mit Abstand):

  • Schürfwunden – treten bei Kindern vielfach z.B. durch einen Sturz mit dem Fahrrad oder dem Tretroller oder durch das Klettern auf rauen Bäumen, Mauern oder Spielgeräten auf
  • Schnitte – sind aus dem Urlaubsalltag kaum wegzudenken. Schnitte stammen häufig von scharfen Steinen, können aber z.B. auch von scharfkantigen Blättern etc. verursacht werden
  • Stiche – Stechmücken, Bienen oder Wespen treten in südlichen Ländern weit häufiger in Erscheinung als bei uns in Zentraleuropa. Darüber hinaus erhöhen die zahlreichen Aktivitäten in Freien die Wahrscheinlichkeit eines Stichs. Neben der Einstichstelle als offener Wunde kann der Juckreiz und das Kratzen leicht zu einer größeren Hautverletzung oder sogar einer ernsten Infektion führen
  • Sonnenbrand – Zu schnell wird der Sonnenschutz vergessen oder die Verweildauer in der Sonne überstrapaziert. Als Folge kann alles von einer leichten Rötung bis hin zu einer schweren Verbrennung mit Blasenbildung auftreten
  • Blasen – mit ungewohnt hoher Aktivität steigt zugleich die Wahrscheinlichkeit einer Blasenbildung an den Füßen. Diese kann durch ungeeignetes oder schlecht passendes Schuhwerk noch verstärkt werden und ist bei Kindern im Wachstum häufig anzutreffen, da Schuhe oftmals entweder noch etwas zu groß oder aber bereits zu klein sind

Schauen wir uns all diese Verletzungsarten einmal genauer an, dann fällt uns als erstes auf, dass es sich eigentlich ausschließlich um Verletzungen mit offenen Wunden handelt.

Knochenbrüche und andere, schwerwiegendere Verletzungen kommen im Urlaub zwar ebenfalls vor. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dafür ist aber sehr gering bzw. typischerweise nicht höher als die Verletzungsgefahr zuhause. Zudem bedürfen schwerere Verletzungen in aller Regel einer ärztlichen Versorgung, sodass wir uns beim Zusammenstellen unserer Reiseapotheke auf die am häufigsten vorkommenden Verletzungen (insbesondere Mittel zur Wundheilung) und Krankheiten konzentrieren sollten.

Weitergehende Informationen findet ihr in unserem Artikel zur Zusammenstellung der Reiseapotheke bzw. in unserer Serie Gesund im Urlaub.

Tipps zur Versorgung von Wunden und unterstützende Mittel zur Wundheilung

Bzgl. der Mittel zur Behandlung offener Wunden bzw. zur Wundheilung braucht ihr grundsätzlich nicht zwischen Produkten für Kinder und Erwachsene zu unterscheiden. Es lohnt sich allerdings, die einzelnen Produkte auf ihre praktische Tauglichkeit und Eignung für Kinder hin zu prüfen. Kindgerechte Produkte können beispielsweise geringere Dosierungen enthalten oder ganz allgemein für die jungen Organismen verträglicher zusammengesetzt sein. Hier kann euch sicherlich der Apotheker eurer Wahl gut weiterhelfen.

Im folgenden möchten wir euch nun einmal den typischen Prozess der Wundversorgung und Wundheilung vorstellen, nämlich

  1. Die Reinigung der Wunde
  2. Die Desinfektion
  3. Den Wundschutz
  4. Die Wundheilung

Darüber hinaus möchten wir auch etwas näher auf die gegebenenfalls als Bestandteil der Reiseapotheke mitzunehmenden Mittel eingehen.

1. Wundreinigung

Meist ist hierzu in der Reiseapotheke kein Produkt erforderlich, da offene Wunden gut mit klarem Wasser vom Schmutz befreit werden können. Positiver Nebeneffekt: Ihr spült auch bereits einen Großteil der ggf. vorhandenen Keine aus der Wunde heraus.

2. Wunddesinfektion

Ein universelles Desinfektionsspray für offene Wunden reicht aus, um das Gros der möglicherweise in die Wunde gelangten Keime abzutöten. Dabei solltet ihr darauf achten, ein nicht brennendes Mittel einzusetzen, um die Akzeptanz bei den Kindern zu erhöhen.

Desinfektionssprays sollten allerdings grundsätzlich mit Augenmaß eingesetzt werden, denn aus unserer Erfahrung ist die Gefahr einer Infektion nach einer gründlichen Reinigung der Wunde sehr gering… sofern die Wunde nach der Reinigung gut vor weiterer Verschmutzung geschützt wird.

Um die Gefahr einer Infektion zu minimieren, solltet ihr vor der Behandlung außerdem eure Hände gründlich waschen oder desinfizieren bzw. ggf. sogar ein paar Einweghandschuhe überziehen.

Enthält die Wunde noch Fremdkörper wie z.B. kleine Steinchen oder Splitter, dann solltet ihr diese am besten von einem Arzt entfernen lassen.

3. Wundschutz

Da Kinder sich auch von kleinen Wunden kaum vom Spielen und Toben abhalten lassen, solltet ihr – nachdem ihr die Wunde gereinigt und desinfiziert habt – dem Schutz der Wunde vor weiteren Verschmutzungen etwas Aufmerksamkeit widmen. Je nach Größe der Verletzung eignen sich klassische Einzelpflaster, „Endlos“-Pflasterstreifen oder selbstklebende Wundverbände gut für den Schutz.

Bei der Auswahl des Pflasters bzw. des Wundverbandes solltet ihr auf eine atmungsaktive Oberfläche sowie einen hautverträglichen und nicht allzu schwer lösbaren Klebstoff achten. Für den Badeurlaub kann mitunter auch ein wasserfestes Pflaster sehr sinnvoll sein. 🙂

Wenn ihr allerdings sicher sein könnt, dass die Wunde erstmal nicht wieder verschmutzt wird – z.B. weil ihr eine längere Busfahrt vor euch habt – dann könnt ihr ggf. ein Pflaster auch ganz weglassen… an der frischen Luft heilt eine Wunde nämlich erwiesenermaßen doch am besten.

4. Wundheilung

Zwar ist der menschliche Körper gerade in jungen Jahren sehr gut in der Lage, kleinere Verletzungen sehr schnell selbst zu heilen. Unterstützen lässt sich dieser Prozess allerdings sehr gut durch so genannte Wund- und Heilsalben. Eines der bekanntesten Beispiele für eine solche Salbe dürfte wohl Bepanthen sein (Produktbewertungen für verschiedene Salben findet ihr auf der Seite der Shop Apotheke).

Im Zweifel bzw. je nach Schwere der Verletzung solltet ihr aber erst mal sehen, ob der Körper eures Kindes die Wunde nicht auch selbst heilen kann.

Sonnenbrand

Auch ein Sonnenbrand kann als Wunde bezeichnet werden, tritt aber eigentlich nur auf, wenn ihr die nötigen Vorsichtsmaßnahmen, nämlich das Einreiben mit Sonnencreme bzw. Sonnenschutzmittel einmal vergessen habt.

Im Fall der Fälle hilft dann eine After-Sun-Lotion, die gereizte Haut zu beruhigen und die Folgen der sonnenbedingten Austrocknung zu lindern. Salben, wie etwa Fenistil und vergleichbare Produkte kühlen die betroffenen Hautpartien und lindern den Berührungsschmerz. Treten bereits sich öffnende Blasen zu Tage, kommt die bereits erwähnte Wund- und Heilsalbe zum Einsatz.

Weitergehende Informationen zum Thema Sonnenbrand findet ihr in unserem Artikel Sonnenschutz für Baby und Kind im Sommerurlaub.

Blasen an den Füßen

Klassischerweise an den Füßen führen Blasen zunächst nur zu ein paar Unannehmlichkeiten, nach dem Aufplatzen aber mitunter schnell auch zu heftigeren Schmerzen. Mithilfe eines speziellen Blasenpflasters (die bekanntesten sind z.B. von Compeed) schützt ihr die Blase und ermöglicht ihr so ein natürliches (und schnelles) Austrocknen. Für die Reiseapotheke solltet ihr auf Blasenpflaster in verschiedenen Größen und Ausführungen achten.

Juckreiz durch Insektenstiche

Bei Stichen und gelegentlich auch Sonnenbrand ist die Ursache für die offene Wunde in der Regel das durch den Juckreiz hervorgerufene Kratzen. Reizlindernde Salben, wie beispielsweise Fenistil, verhindern häufig die Bildung offener und entzündlicher Wunden.

Fazit

Egal wo und mit wem Kinder spielen: Die Gefahr, dass sie einmal hinfallen und sich eine Schürfwunde zuziehen, besteht immer… im Urlaub aufgrund des erhöhten Aktivitätenpegels vielleicht sogar vermehrt.

Die typische Behandlung einer offenen Wunde läuft anhand von vier Schritten ab: der Säuberung der Wunde, der Desinfektion, dem Wundschutz sowie der Wundheilung.

Eine sehr gründliche Säuberung der Wunde ist das A und O. Führt ihr diese richtig durch, könnt ihr ggf. auf weitere Desinfektion und sogar Pflaster verzichten.

Zur Sicherheit solltet ihr in eurer Reiseapotheke aber immer eine Salbe zur Wundheilung wie z.B. Bepanthen sowie entsprechende Verbände und Pflaster dabei haben.


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