UrlaubsplanungReisen mit besonderen Kindern
Wer mit beeinträchtigten oder chronisch kranken Kindern reist, muss auf vieles achten. Wir geben euch grundsätzliche Tipps für das Reisen mit besonderen Kindern.
von KidsAway-Redaktion

Der BHVK gibt Tipps rund um den Urlaub mit herzkranken Kindern
© BVHK
Urlaub mit herzkranken Kindern
Wenn euer Kind einen Herzfehler hat, müsst ihr bei der Planung eures Familienurlaubs besonders sorgfältig vorgehen. Der Bundesverband Herzkranke Kinder (BVHK) gibt speziell für den Sommerurlaub wichtige Tipps:
Große Hitze ist nicht nur für ältere Menschen belastend, auch kranke Kinderherzen können mit hohen Temperaturen nicht gut umgehen. Tropische Reiseziele mit hoher Luftfeuchtigkeit – aber auch Höhen über 1.200 m – solltet ihr, vor allem wenn euer Kind Lungenhochdruck hat, nicht anvisieren.
Im Sommer trocknet man besonders schnell aus – vor allem Kinder. Gebt eurem Kind genügend zu trinken, am besten ungesüßte Tees oder nicht zu kaltes Wasser. Leichte, fettarme Mahlzeiten belasten das Herz nicht übermäßig.
Anstrengung bei großer Hitze ist nicht gut. Bleibt mit eurem Kind im Schatten und macht allenfalls Entspannungsübungen. Schwimmen ist geeignet – aber vor allem herzkranke Kinder sollten sich vor dem Sprung ins kühle Nass abkühlen.
Wichtig ist, dass am Ferienort eine adäquate medizinische Versorgung schnell und einfach erreichbar ist. Nebenwirkungen mancher Medikamente können sich nämlich bei hohen Temperaturen intensivieren.

Notwendige Medikamente solltet ihr stets in mehr als genügender Menge (Faustregel: doppelte Menge) mitnehmen, auch schriftliche Informationen über den Herzfehlers eures Kindes (am besten in der Sprache des Urlaubsorts oder in Englisch).
Hinweise zur Anreise mit dem Flugzeug: Auf Flügen ist das Sauerstoffangebot reduziert, es herrscht ein niedriger Sauerstoffpartialdruck – dies kann sich bei Kindern mit Herzfehler oder vermindertem Sauerstoffgehalt im Blut problematisch auswirken. Klärt eure Flugpläne daher unbedingt vorher mit eurem Arzt ab.
Die meisten Kinder mit einem angeborenen Herzfehler nehmen regelmäßig Arzneimittel ein. Transportiert bei einer Flugreise wichtige Medikamente im Handgepäck – so kommt es nicht zu Problemen, wenn euer Gepäck verspätet ankommt, der Flug umgeleitet wird oder sich die Abreise verzögert.
Bittet euren Kinderarzt um eine Bescheinigung, dass euer Kind die mitgeführten Medikamente persönlich benötigt. Die Namen der Medikamente sollten genau angeführt sein (auch Generika), anderenfalls kann es bei der Mitnahme im Handgepäck zu Problemen kommen. Das gilt auch für größere Arzneimittelmengen bei längeren Urlauben bei der Einreise ins Reiseland in Bezug auf den Zoll. Vergesst außerdem nicht die notwendigen Dokumente für eine eventuelle Behandlung oder Rezeptausstellung im Ausland.Bescheinigung für persönlich benötigte Medikamente
Kinder mit implantierten Defibrillatoren (ICD) oder Herzschrittmachern müssen zur Sicherheitskontrolle am Airport rechtzeitig vorher angemeldet werden – dann findet die Kontrolle nämlich separat statt, damit keine Metalldetektoren die Funktionen beeinträchtigen. Euer betroffenes Kind benötigt außerdem in der Sonne einen besonders guten Schutz!
Herzrhythmusstörungen können auch bei Medikamentengabe auftreten – klagt euer Kind über Herzrasen, dann kühlt seine Haut und bringt es zum Ausruhen in den Schatten. Bei anhaltenden Rhythmusstörungen oder gar einer Ohnmacht – was bei großer Hitze auftreten kann – sollte euer herzkrankes Kind von einem Notarzt sofort ins nächste Krankenhaus gebracht werden.
Der Tauchreflex kann Herzrhythmusstörungen auslösen oder verstärken, oft tritt hier außerdem die unerwünschte Pressatmung auf. Speziell Kinder mit Herzschrittmacher sollten aufgrund des erhöhten Drucks unter Wasser nicht tief tauchen.Vorsicht beim Tauchen
Klärt – insbesondere bei einem Urlaub außerhalb von Europa – den Versicherungsschutz eurer Krankenkasse ab und schließt unbedingt eine passende Auslandsreisekrankenversicherung ab.
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