Unterwegs mit Kindern im WinterErste Hilfe bei Unterkühlung und Erfrierung

Beim Spielen im Schnee, auf dem kalten Spielplatz oder auch im Schwimmbad unterkühlen sich Kinder schnell. Aus blauen Lippen und Zähneklappern kann schnell tödlicher Ernst werden. Wir sagen euch, was ihr gegen Unterkühlung und Erfrierungen tun könnt - nicht nur im Winter.

von KidsAway-Redaktion

Seite 2/2 Erfrierungen und Unterkühlungen vermeiden - so geht's

Sicher durch Schnee und Kälte: So vermeidet ihr Unterkühlung und Erfrierungen bei Kindern

Nässe und Kälte arbeiten Hand in Hand - Vorsicht! © Pixabay

Nässe und Kälte arbeiten Hand in Hand - Vorsicht!

© Pixabay

Allzu kalt muss es draußen gar nicht sein, damit sich Kinder ernsthaft unterkühlen oder Erfrierungen erleiden.

Ausschlaggebend ist die „gefühlte“ Temperatur, für die ihr nicht nur das Thermometer ablesen, sondern auch Windgeschwindigkeit und Luftfeuchtigkeit einrechnen müsst.

Ist es nasskalt und stürmisch, können sich Kinder schon bei Temperaturen von 6 °C unterkühlen oder Erfrierungen erleiden.

 

TippSchnelle Energiezufuhr

Der Körper muss hart arbeiten, um bei Kälte seine Temperatur aufrechtzuerhalten. Kinder sind vom Toben und Spielen im Winter schneller erschöpft. Mit Müsliriegeln, Traubenzucker-Drops oder Schokolode sorgt ihr zwischendurch für neue Energie und beugt damit auch Unterkühlungen vor.

 

Die richtige Kleidung: warm und trocken

Eltern müssen Unterkühlungen rechtzeitig erkennen © Pixabay

Eltern müssen Unterkühlungen rechtzeitig erkennen

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Das A und O bei Ausflügen im Winter heißt: warme, atmungsaktive Kleidung. Sie darf euer Kind nicht so einengen, dass es sich nicht mehr bewegen kann oder in Schweiß ausbricht. Überschüssige Körperwärme und -feuchtigkeit müssen idealerweise nach draußen abgeleitet werden, wobei die Kleidung gleichzeitig weder Wind noch Nässe von außen hereinlässt.

Dafür hat sich das Zwiebelsystem bewährt, also das Tragen mehrerer dünner, atmungsaktiver Schichten (am besten aus einem Wolle-Seide-Gemisch) unter einer wasserfesten und winddichten Außenschicht.

Achtet außerdem darauf, dass „Wärmebrücken“ am Kragen, zwischen Jacke und Hose oder an den Handgelenken gut abgedichtet sind. Mützen sollten möglichst nichts vom Hals und den Ohren freilassen und nicht beim Spielen verrutschen können, Handschuhe müssen so eng sitzen, dass sie im Jackenärmel stecken.

-> Hier findet ihr eine ausführliche Checkliste für die richtige Babykleidung im Winter.

Besser als schicke Fingerhandschuhe sind Fäustlinge, denn hier können sich die Finger gegenseitig wärmen. Und bewegen sollten sie sich möglichst viel: Zieht eure Kinder also nicht stundenlang auf dem Schlitten durch die Gegend, sondern spielt mit ihnen, klatscht gemeinsam in die Hände, lasst sie selbst den Schlitten ziehen oder werft euch Schneebälle zu.

 

Tipp

Nässe kann die Körperwärme sehr schnell absenken und zu Unterkühlungen führen. Nehmt also immer ein zweites Paar Handschuhe und Socken mit auf die Winterwanderung, damit ihr diese schnell durchnässten Kleidungsstücke fix wechseln könnt.

 

Füße warm halten

Ebenso wichtig wie das Obenrum sind gute Winterschuhe: Sie brauchen einen hohen Schaft, feste, wasserdichte Sohlen und atmungsaktives Obermaterial. Innen sollten sie warm gefüttert sein, bei großer Kälte könnt ihr noch Einlegesohlen aus Schafwolle hineinlegen.

Kalte, unterkühlte oder gar erfrorene Füße passieren vor allem dann, wenn man sie nicht bewegt – weil man auf dem Schlitten hockt, in der Kälte herumsteht oder zu enge Schuhe trägt (vor allem beim Skifahren ist das ein Problem).

Lasst eure Kinder also bei kalten Temperaturen nach Herzenslust laufen, springen und toben. Und wenn es ihnen sogar dafür zu kalt ist, dann nichts wie rein mit euch in die warme Stube.

 

Extrawurst für Babys

Kleine Babys können sich noch nicht gezielt selbst bewegen und dadurch warmhalten. Im Kinderwagen, wo sie fest und warm eingepackt sind, solltet ihr sie trotzdem nicht allzu lange transportieren – irgendwann wird es immer zu kalt.

-> Tipps, wie ihr euren Kinderwagen winterfest macht, findet ihr hier.

Bei großer Kälte oder auch bei starkem Wind zusammen mit hoher Luftfeuchtigkeit ist eine Babytrage die bessere Wahl, um euer Kleines warmzuhalten.

Wichtig ist dabei aber: Das Baby muss in der Trage UNTER eurer Außenkleidung sein, also nicht direkt der Kälte ausgesetzt werden. Vor dem Bauch getragene Babys bekommen über eurem Jackenausschnitt vorn genug Luft. Ältere Kinder, die auf dem Rücken sitzen, könnt ihr unter einer weit geschnittenen Winterjacke tragen oder, was bequemer für alle Beteiligten ist, unter einer speziellen Tragejacke. Diese hat dann eine Art Extra-Kopfloch für das Rückentrage-Baby.

Prüft bei Tragekindern immer wieder, ob die herabhängenden Füße noch warm genug sind! Sie dürfen nicht unten aus eurer Jacke herausschauen und sollten in dicke Socken oder Fleece-Überschuhe gepackt werden.

 

TippWinter-Tabu: Babykraxe

Wanderkraxen, die ihr wie einen Rucksack mit festem Gestell auf dem Rücken tragt, sind bei Kälte ein No-go!

In solchen Tragen sind Babys schon erfroren, ohne dass es ihre Eltern bemerkt haben. Ein stark unterkühltes Kind meldet sich nicht, es schläft einfach ein 🙁

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