Spartipps für FamilienSparen auf ReisenDie besten Spartipps – Teil 3: Günstig übernachten
In den ersten beiden Teilen unserer Serie zum Weltspartag haben wir Tipps von Reise-Experten vorgestellt, wie auch Familien sich ihren Traumurlaub leisten können – mit geschickter Planung und cleverer Buchung. Im dritten Teil geht es um einen weiteren Brocken im Budget: die Unterkunft.
Teil 3 von 5 der Serie Spartipps für Familien
von KidsAway-Redaktion
Alle unter einem Dach und das möglichst günstig - kein Problem!?
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Wie kann man die Kosten für Übernachtungen möglichst niedrig halten? Neben den Klassikern Hotel und Ferienwohnung gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, wo Familien im Urlaub ein Quartier finden können. Unsere Reise-Experten* haben auch im dritten Teil unserer Spar-Reihe viele nützliche Tipps für Familien: von ungewöhnlichen Übernachtungsplätzen bis zu cleveren Spartipps, um auch als Familie mal in einem schicken Hotel schlafen zu können.
Einfach mal nachfragen!
Unser erster Tipp ist ganz einfach und sollte immer an erster Stelle stehen: Fragen kostet nichts! Einfach direkt beim Hotel oder dem Ferienhaus-Vermieter nach einem Rabatt fragen, empfiehlt Chris von Sparbaby.de. Weil Pauschalreise-Anbieter Aktionsrabatte von Hotels nicht immer weitergeben, kann das überraschend viel bringen.
Was viele Europäer nicht wissen und erst mit der Zeit lernen: In Ländern, wo man sowieso gern handelt, ist der zuerst angebotene Preis sehr häufig gar nicht der tatsächliche. Also, auch wenn es zunächst ungewohnt ist und anstrengend erscheint: handeln, handeln, handeln! So haben die Weltwunderer überrascht festgestellt, dass man in Vietnam und Kambodscha im Restaurant die Preise von der Speisekarte im Vorhinein um die Hälfte herunterhandeln kann – wenn man nachfragt.
Gut informieren: Wissen ist Macht
Mit gründlicher Recherche vor der Abreise und einem guten Reiseführer könnt ihr die günstigste Route planen und die billigsten Unterkünfte finden. Die Weltwunderer raten: Statt eines starr festgelegten Plans, der mit Kindern sowieso nicht einzuhalten sein wird, solltet ihr so umfassend wie möglich über euer Reiseland informiert sein. Damit seid ihr nicht nur flexibler, ihr werdet auch nicht auf Betrüger hereinfallen, die in vielen Ländern nur darauf warten, arglose und schlecht informierte Touristen „abzuzocken“.
Ein Tipp von Waldemar Piontek, der mit kleinem Budget durch Südostasien geradelt ist: mit den Einheimischen reden! Die wissen am besten über ihre Heimat Bescheid und freuen sich in der Regel, wenn ihr sie mit Kindern besucht.
Familien sind in vielen Ländern der Welt sehr willkommen und dürfen mit bevorzugter Behandlung rechnen!
Gerade in Gegenden mit vielen Hotels ist der Konkurrenzdruck hoch; außerhalb der Hochsaison sind eigentlich immer genug Zimmer frei, so dass ihr die freie Wahl habt. Wenn ihr an der Rezeption nachfragt, warum die Zimmer hier zehn Dollar teurer sind als im Hotel nebenan, oder wenn ihr ankündigt, dass ihr mehr als drei Tage bleiben werdet, dann lässt der Hotelmanager bestimmt über einen Preisnachlass mit sich reden. Dafür muss man natürlich erst einmal mutig genug sein, ohne Vorbuchung anzureisen. Die Weltwunderer empfehlen: Für den Tag der Anreise (plus eventuell einen Tag zum „Ankommen“) ein günstiges Hotel vorbuchen und dann auf Shopping-Tour gehen; das kann auch ein Elternteil allein übernehmen, während der andere mit den Kids die Gegend erkundet oder am Strand sitzt.
Hotel
Swimmingpool und Animation - toll, aber teuer
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Wenn ihr Hotels über Buchungsplattformen im Internet bucht, könnt ihr echte Schnäppchen machen – bei Booking.com ist zum Beispiel fast immer das Frühstück inklusive, bei Agoda.com sammelt ihr Prämien-Dollars für jede Buchung. Ein wichtiger Hinweis von Antje von mee(h)r-erleben: „Bei der Hotelbuchung immer die Gesamtpreise genau vergleichen! In manchen Hotels übernachten Kinder zum Nulltarif, bei anderen zahlen Kinder Festpreise und manchmal werden sie voll berechnet – man ist oft überrascht, dass das Hotel, das auf den ersten Blick am günstigsten ist, am Ende den höchsten Gesamtpreis aufweist.“
Wer beim Fliegen genug Bonusmeilen sammelt, kann diese für Hotelübernachtungen eintauschen – so ist auch mal ein Luxushotel im Budget drin.
In Asien sind Hotels überraschend günstig, sagt Julia von den Backpacker-Kids. Nicht nur ist der Grundpreis niedriger, es ist auch nicht üblich, pro Person zu bezahlen. Hier sind Familien klar im Vorteil! Auch wenn es verlockend günstig ist, zwei Zimmer sind eigentlich überflüssig; so weit weg von zu Hause sind die Kinder oft sowieso lieber nahe bei den Eltern.
Weltwunderer-Tipp: Wenn ihr zwei Kinder habt, fragt nicht nach Zimmern für vier Personen, sondern nehmt ein Doppelzimmer mit zwei Betten. In den riesigen Doppelbetten haben mindestens zwei Personen Platz, manchmal genügt sogar ein einziges Kingsize-Bett für drei, das zweite Kind kann für einen geringen Aufpreis ein Beistellbett bekommen oder auf dem Sofa im Zimmer schlafen. Familie Piontek hatte auf ihrer Asienreise zwei Isomatten dabei, auf denen im Notfall neben dem Bett geschlafen wurde.
Sparen könnt ihr auch im Kleinen eine Menge: Haltet euch im Hotelzimmer von der Minibar fern, nutzt den Luxus des Zimmerservice-Essens nur im Notfall und verzichtet auch in warmen Ländern auf eine Klimaanlage – ein Ventilator tut es auch und sogar besser, weil ihr euch dann schneller an die hohen Temperaturen gewöhnt, weiß die Hudson Family. Bucht kein Frühstück im Hotel, wenn es nicht inklusive ist, esst nicht im Hotelrestaurant und wechselt an der Rezeption kein Geld – all diese Leistungen sind in Hotels tendenziell teurer, weil für den Service ein Aufschlag einkalkuliert wird.
Schaut euch das Zimmer, das man euch vorschlägt, vor der Buchung selbst an: Wenn ihr Einwände habt, weil es zu dunkel, eng oder feucht ist, bemängelt das sofort und handelt den Preis herunter (oder nehmt gleich ein anderes Zimmer).
Wenn ihr wirklich sparen wollt, fragt deutlich nach dem billigsten Zimmer und schraubt eure Ansprüche herunter: Ein Hotelzimmer in einer Stadt muss nicht groß und luxuriös sein, wenn ihr es sowieso nur zum Schlafen braucht. Ganz ehrlich: Wie viele Urlaubsfotos macht man von seinem Hotelzimmer? Wie wichtig war die Größe des Hotelzimmers für den Gesamteindruck eurer letzten Reise?
Ferienwohnungen & Co.
Ferienhäuser - toll für große Familien
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Antje sagt: Bei der Buchung von Ferienwohnungen die Leistungen genau vergleichen: Was ist inklusive, werden Bettwäsche und Handtücher separat berechnet? Ist der Parkplatz kostenpflichtig, wie teuer ist die Endreinigung? Was kostet die Benutzung von Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine, fallen Kosten für Strom- und Wasserverbrauch an?
Gerade in Skigebieten sind Ferienwohnungen oft gar nicht mehr günstiger als kleine Pensionen mit Halbpension – nachrechnen!
Noch günstiger und gar nicht so spartanisch, wie viele denken, sind Familienzimmer in Jugendherbergen und Hostels. Der Vorteil hier: Oft gibt es eine Gemeinschaftsküche, in der ihr euch selbst versorgen könnt. Am Schwarzen Brett von Jugendherbergen und Hostels könnt ihr wertvolle Informationen zum Land finden, Partner für Ausflüge finden (mit denen man die Kosten teilen kann) und Gebrauchtes wie Reiseführer, aber auch ungenutzte Flugtickets zum Schnäppchenpreis kaufen. Der Kontakt zu anderen Reisenden kann eine schöne Erfahrung sein und tolle Spielkameraden für eure Kinder bringen – was wiederum Erholung für euch Eltern bietet. Viele Jugendherbergen bieten auch eigene Touren oder Ausflüge in die Umgebung an.
Eine recht neue Möglichkeit, vor allem in Städten preiswert unterzukommen, sind privat vermietete Wohnungen und Häuser – die findet ihr über ganz normale Anzeigen, aber zunehmend auch über Internetplattformen wie Airbnb und wimdu. Das große Plus für Familien: Es ist oft günstiger als eine Ferienwohnung und ihr findet mit hoher Wahrscheinlichkeit kindergeeignete Wohnungen mit komplett eingerichteten Kinderzimmern!
Camping und noch günstiger
Camping galt früher als extrem billige Art des Übernachtens – diese Tage sind allerdings vorbei, meint Waldemar Piontek. Viele Campingplätze in Europa haben sich zu Luxus-Wohnmobilstellplätzen gewandelt und sind entsprechend teuer. Wenn ihr auf Kinderanimation, beheiztes Schwimmbad und andere Annehmlichkeiten verzichten könnt, findet ihr aber bestimmt einen günstigen Platz. Sehr preiswert und schön kann ein Campingurlaub in der Nebensaison sein, auch wenn es dann etwas kälter ist – viele Plätze vermieten fest stehende Wohnmobile oder kleine Bungalows, die sich heizen lassen.
Am besten fürs Budget ist es natürlich, wenn ihr für die Übernachtung gar nichts bezahlt. Das geht! Waldemar Piontek empfiehlt Wildzelten bzw. „freedom camping“, was in Ländern wie Schweden, Schottland oder Neuseeland (mit Ausnahmen) erlaubt ist. In Deutschland darf man das nicht, aber man kann auf privaten Grundstücken zelten. Dafür muss man nur den Eigentümer fragen, und der hat in der Regel nichts dagegen. Mit Kindern seid ihr auch hier klar im Vorteil: Oft wird man von Fremden ins Haus eingeladen und bekommt sogar ein Frühstück, wie es Waldemar erlebt hat.
Auch Wohnmobile kann man günstig abstellen – für eine Not-Übernachtung auf Park- und Rastplätzen, aber in einigen Ländern auch ganz legal auf freien Stellplätzen.
Wenig Platz, viel Spaß - Kinder brauchen keinen Luxus
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Ebenfalls kostenlos und gleichzeitig eine Chance, Menschen im Urlaubsland näher kennenzulernen, ist das sogenannte Couchsurfing. Julia von den Backpacker-Kids warnt allerdings: „Hier geht es nicht um billiges Reisen, sondern um den interkulturellen Austausch! Wer nur sparen will, ist dort falsch.“ Es gibt auch eine extra Couchsurfing-Gruppe für Familien, die sich gegenseitig aufnehmen.
Wie es geht? Einfach auf der Website registrieren. Keine Angst, ihr verpflichtet euch nicht dazu, jemanden auf eure Couch zu lassen, wenn ihr das nicht wollt! Waldemar Piontek empfiehlt außerdem den „ADFC-Dachgeber“ mit 3.000 kostenlosen Übernachtungsmöglichkeiten für Radreisende, die sich gegenseitig beherbergen.
Ganz vermeiden kann man Übernachtungen hin und wieder auch, empfehlen die Weltwunderer: Wenn ihr lange Strecken zurücklegen müsst, dann tut das doch einfach mal über Nacht! Damit spart ihr die Übernachtungskosten im Hotel und gewinnt ein Erlebnis – Kinder lieben es, im Nachtzug oder auf einer großen Fähre zu schlafen und am Morgen kommt ihr ausgeruht an eurem nächsten Reiseziel an. Wenn ihr Langstrecken fliegt, ist das mit Kindern über Nacht sowieso zu empfehlen, weil die Zeit dann „wie im Schlaf vergeht“ und ihr weniger Probleme mit dem Jetlag habt.
Im vierten und letzten Teil unserer Serie „Sparen auf Reisen“ fragen wir unsere Familien-Reise-Experten, wie Familien sich preiswert versorgen und mit Kindern eine Menge Spaß haben können, ohne dafür im Urlaub ein Vermögen auszugeben.
Waldemar Piontek und seine Frau Katja sind mit zwei Fahrrädern und zwei Kindern ein Jahr lang durch Südostasien und Neuseeland gefahren – und haben dabei die Langsamkeit entdeckt.
Die Weltwunderer entdecken am liebsten Neuseeland per Wohnmobil, erkunden mit ihren beiden Kindern aber zwischendurch auch andere Ziele – immer mit Blick aufs Budget.
Die Backpacker-Kids sind Julia, ihr Mann und ihre drei Kinder. Mit extrem schmalem Budget haben sie sich ihren Traum erfüllt: eine Reise um die Welt.
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Die komplette Serie Spartipps für Familien
- Teil 1: Die besten Spartipps – Teil 1: Reisen mit Kindern clever planen
- Teil 2: Die besten Spartipps – Teil 2: Als Familie günstig reisen
- Teil 3: Die besten Spartipps – Teil 3: Günstig übernachten
- Teil 4: Die besten Spartipps – Teil 4: Im Urlaub gut essen und Spaß haben
- Teil 5: Reise-Spartipp: So senkt ihr eure Familien-Fixkosten