Autokindersitz-Guide18 Antworten zum Thema Autokindersitz, die ihr noch nicht kanntet!
Wenn es um Autokindersitze geht, wissen alle Eltern Bescheid - oder sollten es zumindest, denn jedes Kind muss einen benutzen. Weil ihr trotzdem viele Fragen habt und sich Regelungen ständig ändern, haben wir die wichtigsten Antworten für euch gesammelt.
von KidsAway-Redaktion
Ab wann braucht ein Kind keinen Autositz mehr?
Das Gesetz in der EU sagt: ab zwölf Jahren und einer Körpergröße von 1,50 m. In anderen Ländern dürfen Kinder zum Teil schon ab sieben Jahren ohne Kindersitz fahren. Das heißt aber nicht, dass das sicher ist!
Verkehrssicherheitsexperten schlagen den 5-Schritte-Test vor, um zu prüfen, ob euer Kind soweit ist, auf den Autositz zu verzichten:
- Wenn der Rücken gerade am Rücksitz des Autos anliegt,
- müssen die Knie am Rand des Sitzes anliegen und
- der Beckengurt muss auf dem unteren Teil der Hüfte aufliegen (eher in Richtung der Oberschenkel, NICHT über dem Bauch!),
- während der Schultergurt zwischen Nacken und Schulter aufliegt.
- Das Kind muss während der gesamten Fahrt aufrecht und gerade sitzen bleiben wollen und können.
Die meisten Kinder bestehen diesen Test nicht unter zehn bis zwölf Jahren.
Haben Autokindersitze ein Mindesthaltbarkeitsdatum?
Ja, und es sollte direkt auf dem Sitz angebracht sein – entweder auf einem Sticker oder in das Plastik des Gestells geprägt. Früher durften die meisten Autokindersitze sechs Jahre lang genutzt werden, heute werden je nach Material Zeiträume von vier bis zwölf Jahren angegeben.
Dieses Datum solltet ihr unbedingt respektieren und den Sitz dann nicht länger verwenden. Anders als bei Lebensmitteln könnt ihr nicht testen, ob die Materialien des Kindersitzes noch ordentlich funktionieren.
Entsorgt zu alte Kindersitze bitte nicht über den Hausmüll, sondern bringt sie auf den Sperrmüll – und schneidet vorher die Gurte durch, damit niemand aus falsch verstandenem Recycling-Willen den Sitz doch noch weiternutzt.
Was macht man mit einem Autokindersitz nach einem Unfall?
Auch wenn euch nichts passiert ist und ihr mit dem Schrecken davongekommen seid, und auch wenn zum Zeitpunkt des Unfalls kein Kind im Autokindersitz saß: Bei Unfällen, die mit mehr als 10 km/h passiert sind – wenn es also mehr als nur leicht rumst –, wird zum Austauschen des Kindersitzes geraten.
Selbst Experten können nicht erkennen, ob ein Sitz feinste Mikrorisse im Inneren davongetragen hat; eine Begutachtung des Sitzes, wie sie der ADAC empfiehlt, ist also Quatsch.
Hier seht ihr, was im Inneren eines Kindersitzes nach einem Unfall los sein kann.
Euer Kind darf ab diesem Moment nicht mehr in diesem Kindersitz fahren!
Ist der Unfallgegner schuld, muss euch dessen Versicherung den Neukaufswert eures Kindersitzes erstatten – nicht den Zeitwert! Dafür müsst ihr unbedingt dokumentieren, dass der Kindersitz zum Zeitpunkt des Unfalls im Auto war; macht Fotos und verlangt von der Polizei, dass der Kindersitz in den Unfallbericht mit aufgenommen wird.
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