WinterkleidungDas Zwiebelprinzip: So haltet ihr eure Kleinen im Winterurlaub schön warm

Mithilfe des Zwiebelprinzips, d.h. mehreren funktionalen Kleidungsschichten übereinander, könnt ihr sicherstellen, dass sowohl die Abführung von Schweiß und Feuchtigkeit/Wasser, als auch der Schutz vor Wind und Wetter gewährleistet wird.

von KidsAway Redaktion

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Zwiebelprinzip

Wie ziehen wir unser Kind für Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts an? Und was müssen wir für unseren Winterurlaub im Schnee eigentlich alles einpacken? Diese Fragen tauchen regelmäßig in unseren Email-Postfächern und auch in der KidsAway Reisegruppe auf Facebook auf. Grund genug, uns das so genannte Zwiebelprinzip einmal anzusehen und etwas näher auf das Thema Winterkleidung für Kinder einzugehen.

Zwiebelprinzip für den Körper: Mehrere Kleidungsschichten tragen

Grundsätzlich besteht die Aufgabe guter Winterkleidung ja darin, den Körper unserer Kleinen bei seiner Arbeit zu unterstützen, d.h. den Schweiß bzw. die Feuchtigkeit weiter vom Körper weg nach außen abzuführen und gleichzeitig die Wärme am Körper zu halten bzw. diesen vor Wind und Wetter zu schützen.

Dies erreichen wir mithilfe des Zwiebelprinzips. Hinter diesem merkwürdigen Begriff steckt eigentlich eine ganz einfache Logik: Analog zum Aufbau einer Zwiebel ziehen wir unser Kind mit mehreren Kleidungsschichten an, die – jede für sich genommen – eine bestimmte Funktion erfüllt und aus einem anderen Material hergestellt ist.

Neben der Funktionalität der einzelnen Schichten hilft das Zwiebelprinzip auch bei der Regulierung der Wärme. Um nämlich eine Überhitzung zu vermeiden lassen sich natürlich einzelne Schichten bei Bedarf leicht ausziehen.

Schicht Nr. 1: Polypropylen, Polyester, Wolle, Mischgewebe

Die erste Kleidungsschicht direkt auf der Haut sollte vor allem folgende Eigenschaften erfüllen:

  • Wärmeisolation: Das richtige Material bzw. das richtige Kleidungsstück auf der Haut bildet zwischen dem Stoff und der Haut eine dünne Luftschicht und konserviert dadurch sozusagen die Körperwärme eures Kindes
  • Schweißaufnahme und Atmungsaktivität: Gute Funktionskleidung aus Wolle, Polyester und Polypropylen kann einen großen Teil des Schweißes eures Kindes aufnehmen und gleichzeitig den Wasserdampf an die Außenseite der Kleidung transportieren… wo dieser idealerweise direkt verdampfen kann
  • Tragekomfort: Das Oberteil bzw. die Strumpfhose sollte beim Schwitzen nicht an der Haut kleben und sollte gleichzeitig geschmeidig und fest sein

Vor allem Oberkörper, Po und Füße sollten daher mit einer Schicht wahlweise aus folgenden Materialien bedeckt sein:

  • Polypropylen
  • Polyester
  • Seide
  • Wolle
  • Mischgewebe

Diese Stoffe sind besonders gut dafür geeignet, die Feuchtigkeit vom Körper des Kindes abzuleiten. Eine tolle Auswahl an Strumpfhosen für Kleinkinder und Babys gibt es bei Jako-O.

ErfahrungsberichtBaumwolle sollten wir übrigens direkt auf der Haut nach Möglichkeit vermeiden, jedenfalls wenn es sein könnte, dass wir auch mal richtig ins Schwitzen kommen. An Baumwollhandtüchern könnt ihr sehr gut gut sehen, wie viel Feuchtigkeit Baumwolle aufnehmen kann… nämlich bis zu 60 Prozent ihres Gewichts. Die speziell für das Tragen auf der Haut entwickelten Textilien behalten hingegen typischerweise nur 1 bis 5% ihres Gewichts.

Schicht Nr. 2: Mittelschwere Wolle

Die Hauptaufgabe der zweiten Kleidungsschicht beim Zwiebelprinzip besteht vor allem darin, die Körperwärme nicht entweichen zu lassen und nah am Körper zu halten. Bei besonders kalten Temperaturen könnt ihr eurem Kind auch gerne mehrere Kleidungsschichten (z.B. Pullover und Jäckchen) – am besten aus mittelschwerer Wolle – übereinander anziehen.

Schicht Nr. 3: Wasser- und Winddichte Jacke bzw. Hose

Die dritte und damit äußerste Schicht beim Zwiebelprinzip dient schließlich dazu, eure Kleinen gegen Wind, Nässe, Schnee etc. zu schützen. Diese dritte Kleidungsschicht ist extrem wichtig, da eindringender Wind die positive Wirkung der anderen Kleidungsschichten mehr oder weniger stark beeinträchtigen kann.

Hier ein paar Tipps für die Eigenschaften der äußeren Kleidungsschicht:

  • Nutzt ggf. Softshell Material. Dieses besteht ebenfalls aus mehreren Schichten und ist außen komplett wasser- und winddicht
  • Achtet auf versiegelte Nähte, um das Eindringen von Wind und Feuchtigkeit zu vermeiden
  • Achtet darauf, dass die Jacke wasserdicht ist (Tipp hierfür: Wassersäule >3000mm) und dass die Jacke nicht zu eng anliegt
  • Schaut euch die Gummizüge bzw. den Verschluss an Handgelenk bzw. Taille/Hüfte an. Diese sollten angenehm zu tragen und gut verschließbar sein

Handschuhe: Am besten Fäustlinge

Über das Zwiebelprinzip hinaus solltet ihr bei euren Kleinen natürlich auch auf warme Hände achten. Hierfür empfehlen wir euch Fäustlinge. Fäustlinge arbeiten nach dem Prinzip der „fünf Musketiere“ (also „Alle für Einen und Einer für Alle“)… die kleinen Fingerchen wärmen sich in einer Lufttasche viel effektiver auf als getrennt voneinander in einem normalen Handschuh.

Ihr solltet außerdem zur Sicherheit immer ein zweites Paar Fäustlinge mit dabei haben. Beim Spielen im Schnee werden speziell die Handschuhe nach einer relativ kurzen Zeit komplett durchnässt sein.

Besonders wichtig: Trockene und warme Füße

Trockene Füße sind warme Füße. Daher solltet ihr den Füßen eures Kindes besondere Aufmerksamkeit schenken. Wenn nämlich Stiefelchen oder Schneeschuhe zu eng sind, dann könnte die Durchblutung eingeschränkt sein und die Füße schnell abkühlen. Es ist also besser, ein Paar zusätzliche Socken in etwas zu geräumigen Stiefeln zu tragen, als bei engen Socken Durchblutungsstörungen und ggf. sogar Erfrierungen zu riskieren.

Darüber hinaus sollten die Stiefel natürlich aus wasserdichtem Material bestehen und immer abends nach dem Spielen gründlich getrocknet werden, z.B. indem ihr sie auf die Heizung stellt und mit einem saugkräftigen Material (z.B. alte Zeitungen, wie es schon unsere Eltern mit unseren Stiefeln gemacht haben) ausstopft.

Fazit Zwiebelprinzip

Laut Zwiebelprinzip sollten wir unser Kind im Winter mit 3 verschiedenen Kleidungsschichten anziehen, die jeweils eine bestimmte Funktion erfüllen. Im Allgemeinen sollte die Kleidung dafür sorgen, dass der Körper warm bleibt und dass gleichzeitig Schweiß und Feuchtigkeit abgeführt werden.

Darüber hinaus sollten natürlich auch Hände, Füße und Gesicht/Kopf gut warmgehalten werden.


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Kommentar als Gast schreibenKommentar (1)

  • Toll geschrieben!!! Danke für die hilfreiche Info!
    Wenn wir mit unserem Wohnmobil im Winter reisen, montieren wir Infrarotheizung und für die Wärmebewahrung haben wir immer Thermoplissees an Fenstern. So ist es uns immer warm und gemütlich, wie zu hause 😉

    Antworten | 19. Januar 2019

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