Unterwegs auf dem WasserWarum Kanufahren mit Kindern eine tolle Idee ist – auch wenn ihr das noch nie gemacht habt

Im Kanu über stille Seen gleiten, durch verwunschene Kanäle und kleine Flussarme paddeln, mitten hindurch durch Wald und Buschlandschaften, um uns herum nur das leise Gluckern des Wassers und der Gesang der Vögel, den Großstadtlärm vergessen, die Libellen beobachten, Hände durchs lauwarme Wasser ziehen …

von KidsAway-Redaktion

Seite 4/4 Dürfen Babys mit an Bord? und andere Sicherheitsfragen

Paddeln mit Baby – ist das empfehlenswert?

Auch mit sehr kleinen Kindern sind kurze Paddeltouren möglich © Weltwunderer

Auch mit sehr kleinen Kindern sind kurze Paddeltouren möglich

© Weltwunderer

Selbst Paddel-Profis sind sich hier uneinig, weil es schlicht auf das Kind und die Familie ankommt. Generell muss man aber sagen: Im Grunde sind Babys noch nicht bootstauglich, vor allem nicht für längere und anspruchsvolle Touren. Es fehlt einfach die Bewegungsmöglichkeit, und die Festkörper-Schwimmwesten für Babys sind so klobig, dass sie den Kleinen auch auf dem relativ breiten Boden eines Kanadiers kaum Bewegungen erlauben.

Das Risiko ist außerdem recht hoch, da Kleinkinder erstens noch nicht schwimmen können und zweitens noch kein Gefahrenbewusstsein haben – Herumzappeln, plötzliches Zur-Seite-Lehnen und ähnliches gefährden dann alle Bootsinsassen.

Kurze Touren in ruhigen, flachen Gewässern sind mit „pflegeleichten“ Babys und Kleinkindern aber durchaus möglich. Ideal ist hier ein Begleiter wie ein älteres Geschwister, der sich auf die Aufsicht und Beschäftigung des kleinen Passagiers konzentrieren kann und nicht mitpaddeln muss.

Sehr wichtig: auf Sonnenschutz achten und es dem Kind so gemütlich wie möglich machen!

Im Kanadier solltet ihr ein Baby nicht auf dem Schoß halten. Da ihr selbst schon recht hoch auf der Bank sitzt, liegt dann der Schwerpunkt zu weit oben und das Boot wird sehr wackelig. Absolut tabu sind Kindertragen oder Tragetücher (was, wenn ihr ins Wasser fallt?) oder Babys in ihrer Babyschale ins Boot zu legen. Ein Autositz ist für ganz andere Gefahrenbereiche ausgelegt, im Boot kann er eurem Baby nichts nützen. Im schlimmsten Fall zieht er es beim Kentern mit unter Wasser und hält es dort fest!

Unser Rat: Wer selbst kein sicherer Paddler ist, sollte sich und seine Fähigkeiten nicht überschätzen und im Zweifelsfall lieber keine Kinder mitnehmen.

 

Sicherheitstipps für Paddeltouren mit Kindern

Die wichtigste Sicherheitsregel für alle Mitpaddler: Es wird immer eine Schwimmweste getragen, auch von den Eltern. Paddelfamilien fahren am besten immer in Ufernähe, in Flussbiegungen haltet euch innen. Gefährliche Stellen wie Staumauern, Wehre und im Wasser liegende Bäume umfahrt ihr am besten weiträumig.

Wenn ihr wenig Paddelerfahrung habt, solltet ihr nicht auf große Seen hinausfahren (der Wind erzeugt hier schnell sehr hohe Wellen und kann das Vorankommen extrem mühsam machen). Eine Seeüberquerung ist etwas für Fortgeschrittene, erst recht mit Kindern.

Egal wie gut ihr fahrt: Bei Gewitter müsst ihr das Wasser sofort verlassen, vor allem auf Seen. Generell solltet ihr bei schlechtem Wetter (Wind und Regen) lieber nichts riskieren und eher einen Tag Pause einlegen. Eine Paddeltour muss Spaß machen, sonst wird es mit euren Kindern keine nächste geben!

 

ErfahrungsberichtEin X zeigt auf Schildern und Karten eine unfahrbare Stelle an. Hier heißt es umgehend an­halten, an den Rand fahren und unter Umständen das Boot an Land umtragen.

 

Die Mindest-Sicherheitsausstattung ist ein Handy, am besten verpackt in einer speziellen wasserdichten Hülle. Hier sollte die jeweils gültige Notrufnummer eingespeichert sein: In der EU funktioniert die 112 auf allen Netzen, auch bei gesperrten Handys. Alle weiteren Sicherheitsvorkehrungen, die jeweils auf die Art und Länge eurer Route abgestimmt werden müssen, besprecht ihr vor der Tour mit eurem Verleiher oder eurem Guide.

 

Wir wünschen euch gute Fahrt und hoffen, dass ihr beim Paddeln genauso viel Spaß habt wie wir!


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Kommentar als Gast schreibenKommentar (1)

  • Danke, liebes KidsAway-Team, ein wirklich toller, umfassender Artikel, der alle wichtigen Punkte, die es bei der Planung einer Familienpaddeltour zu beachten gilt, berücksichtigt!
    Kanutouren mit Kids gehören auch bei uns zu unseren bevorzugten Freizeitaktivitäten.
    Sehr schön fanden wir deshalb auch den Hinweis auf die eher „untypischen“ Paddelreviere, z.B. einen Bergsee in den Alpen. Das ist für die Kids auch in der Regel viel abwechslungsreicher, als immer nur dem selben, öden Fluß zu folgen. Gut gefallen hat uns z.B. eine kleine Runde auf dem Levico See im Trentino.
    http://outdoorkid.de/paddeln-levico-see/

    Antworten | 20. Juli 2015

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