Fahrradtouren mit KindernWie ihr eure Fahrräder in den Urlaub mitnehmen könnt
Mit den eigenen Fahrrädern ein weiter entferntes Urlaubsziel erkunden, das ist praktisch, gesund und schön. Nur: Wie bekommt ihr die Räder transportiert? Wir haben uns die Möglichkeiten mal angeschaut.
von KidsAway-Redaktion
Fahrradtouren im Urlaub sind klasse - nur wie bekommt man die Räder transportiert?
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Wie bekommt man die Familien-Fahrräder dorthin?
Die Entscheidung: eigene Räder mitnehmen oder Räder leihen?
Grundsätzlich habt ihr zwei Möglichkeiten: Ihr könnt entweder vor Ort Fahrräder leihen oder ihr nehmt eure komplette Ausrüstung mit.
Der Vorteil des Leihens vor Ort: Ihr spart eine Menge Gepäck auf der Anreise ein und müsst euch keine Gedanken um die gesonderte Verpackung oder Beförderung eurer Räder im Zug, Auto oder gar im Flugzeug machen. Allerdings verzichtet ihr dann auch auf eure eigenen, perfekt auf euch angepassten Räder und eventuell den vertrauten Fahrradanhänger.
Fahrradverleihe in Urlaubsregionen bieten zwar häufig Anhänger und Kindersitze an, diese sind aber in der Regel eher günstige Modelle ohne gute Federung und ohne die Möglichkeit, Babys zu transportieren. Und ob ihr für eure Kinder passende Räder bekommt, ist auch nicht garantiert.
Schließlich ist das Ganze auch eine Preisfrage. Seid ihr mit mehreren Kindern unterwegs, zahlt ihr an Leihgebühren schnell 20 bis 40 Euro – pro Urlaubstag!
Wollt ihr im Urlaub anspruchsvollere Radtouren machen, habt ihr ein Baby dabei, das seinen Anhänger braucht oder sollen Radtouren den Hauptteil eurer Urlaubszeit ausmachen, dann lohnt es sich eher, die eigenen Räder mitzunehmen.
Fahrradtransport per Auto
Auch bei Wohnmobilreisen sind Fahrräder eine optimale Ergänzung
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Universell passend, sofern ein separates Trägersystem bereits vorhanden ist, und damit auch günstiger im Anschaffungspreis sind Dachträger. Komfortabler und sparsamer im Verbrauch sind Heckträger, allerdings braucht ihr dafür entweder ein Auto mit Anhängerkupplung oder das Heckklappensystem passt nur für wenige Fahrzeugmodelle. Habt ihr so ein System an eurem Auto installiert (wofür es meist zwei Personen braucht), ist außerdem die Sicht nach hinten nahe Null und es kann schwierig werden, den Kofferraum zu öffnen.
Soll der Fahrradanhänger mit auf Reisen gehen, wird es im Kofferraum meist schnell eng. Selbst die besten Anhänger mit dem flachsten Faltmaß und abklickbaren Rädern nehmen leider immer noch eine Menge Platz weg. Packt den Anhänger also wirklich nur dann ein, wenn ihr sicher seid, dass es am Urlaubsort keine Alternative gibt. Gute Anhänger lassen sich immerhin als Buggy und Bollerwagen quernutzen.
Fahrradtransport per Bahn
Im Zug könnt ihr eure Fahrräder meist problemlos mitnehmen
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Neben dem Zugticket braucht ihr für jedes Fahrrad eine eigene Fahrradkarte sowie eine Stellplatzreservierung. Beides zusammen kostet im Fernverkehr 9 Euro (mit BahnCard 6 Euro) und kann bei der Ticketbuchung online oder am Schalter mitgekauft werden. Alle Regelungen und Preise zur Fahrradmitnahme im Zug findet ihr auf der Website der Deutschen Bahn unter Services -> Reisen mit Bahn und Fahrrad.
In Zügen der Österreichischen Bundesbahn ÖBB könnt ihr eure Fahrräder mit einer Fahrradkarte transportieren. Für diese werden zehn Prozent des Vollpreises auf der gewählten Strecke berechnet, mindestens aber zwei Euro. Für den Fernverkehr benötigt man außerdem eine Reservierung (Kosten: 3 Euro bei Onlinebuchung).
Achtung: Fahrradanhänger werden von der ÖBB nur in speziellen Gepäckabteilen transportiert, die man nicht online reservieren kann.
Die Schweizer Bundesbahn (SBB) ermöglicht den „Velo-Selbstverlad“ in fast allen Zügen. Von März bis Oktober ist in ICN-Zügen eine Reservierung notwendig (Kosten: 5 CHF). Eine Velo-Tageskarte kostet 18 CHF, für Kinder bis 16 Jahre 12 CHF. Kinderfahrräder von Kindern unter sechs Jahren sind kostenfrei.
Wenn ihr einen Fahrradanhänger habt, der sich auch zum Schieben eignet, dann faltet ihn nicht mühsam zusammen, sondern verwendet ihn als „Kinderwagen“ – dann wird er von der Bahn nämlich kostenlos transportiert. Prinzipiell muss für einen (faltbaren!) Fahrradanhänger ein zusätzliches Ticket gekauft werden.
In S-Bahnen und Nahverkehrszügen könnt ihr eure Fahrräder in die Mehrzweckabteile mitnehmen oder im Eingangsbereich abstellen – allerdings nur, wenn sie dort Platz finden. Einige Verkehrsverbünde legen Sperrzeiten während des Berufsverkehrs fest, in denen keine Fahrräder mitgenommen werden dürfen.
Wollt ihr eure Räder und den Anhänger lieber verpackt ans Reiseziel vorschicken, übernimmt die Bahn auch das: Pro Fahrrad kostet das 25,50 Euro, eine Mehrwegverpackung für 5,90 Euro bringt der Kurierfahrer gern zum Abholen mit. Gegen 8 Euro Aufpreis liefert die Bahn eure Räder auch von Deutschland nach Luxemburg, Österreich und in die Schweiz.
… und wenn ihr die verpackten Räder selbst im Zug mitnehmt, dann kostet die Mitnahme gar nichts.
Fahrradtransport im Flugzeug
Die dritte Möglichkeit wird von Familien eher selten in Anspruch genommen und ist weithin unbekannt. Wer es versucht hat, staunt oft: Es ist gar nicht mal kompliziert, Fahrräder als Fluggepäck mitzunehmen.
Fahrräder gelten im Flugverkehr generell als Sperrgepäck. Die genauen Bedingungen für den Transport variieren je nach Airline: Manchmal ist der Transport als Sportgepäck kostenpflichtig, manchmal wird das Gewicht der Räder mit der Freigepäckmenge verrechnet und manche Airlines nehmen Fahrräder auch umsonst mit. Gebt am besten direkt bei der Buchung an, dass ihr Fahrräder mitbringen wollt, um keine nachträglichen Überraschungen zu erleben.
In jedem Fall müsst ihr eure Räder vor dem Einchecken für den Transport verpacken. Dafür muss mindestens der Lenker parallel zum Rahmen gedreht werden und die Pedale müssen nach innen zeigen oder abgeschraubt sein. Oft wird auch verlangt, die Luft aus den Reifen zu lassen und das Rad in einen Karton oder eine Tasche zu stecken.
Findet ihr kein passendes Behältnis auf dem Dachboden, könnt ihr bei einem großen Fahrradhändler nachfragen, ob dort Originalverpackungen übrig sind. An einigen internationalen Flughäfen werden spezielle Fahrradverpackungen verkauft – die Airline fühlt sich für so etwas in der Regel nicht zuständig.
Einen Fahrradanhänger, der auch als Buggy genutzt werden kann, bekommt ihr mit Glück als kostenloses Familien-Sperrgepäck durch. Einsitzer, die vergleichsweise schmal sind, erreichen zusammengeklappt ungefähr die Maße eines großen Kinderwagens. Seid euch aber bewusst, dass Kinderwagen, die erst am Gate eingecheckt werden, oft keine pflegliche Behandlung erfahren!
Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, packt den Anhänger in eine Transporttasche (die gibt es auch mit bequemer Trolley-Funktion) und gebt ihn als Sperrgepäck auf.
Verleih von Fahrradträgern: www.shopundmietservice.de
Bestimmungen der Airlines zur Fahrradmitnahme im Flugzeug: www.skyscanner.de/nachrichten/fahrradmitnahme-im-flieger-alle-infos-auf-einen-blick
Wir sind seit vielen Jahren mit dem Wohnwagen unterwegs und nehmen immer unsere Fahrräder,
[Link von der Redaktion entfernt] und die Kinderräder mit. Mit einem Dachgepäckträger und einer Fahrradhalterung direkt am Wohnwagen ist das total praktisch und einfach. Die Kinder sind mit den eigenen Fahrrädern vertraut und alles passt. Leihräder würden für uns nicht in Frage kommen.