ADAC-TestergebnisseAutokindersitz-Test 2020 von ADAC und Stiftung Warentest

Update: Der aktuelle Test von ADAC und Stiftung Warentest untersucht 26 neue Autokindersitze. Ergebnis: 19 Kandidaten schneiden "gut" oder sogar "sehr gut" ab. Und auch die schlechteren Ergebnisse - vor allem die zum ersten Mal getesteten faltbaren Sitze - sollten genauer betrachtet werden!

von KidsAway-Redaktion

Seite 9/9 Testergebnisse 2012
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Testsieger 2012

In den vergangenen Jahren bekamen der Maxi Cosi Cabriofix mit Isofix (ab 150 Euro) und der Römer Baby Safe Plus mit Isofix (ab 260 Euro) Bestnoten mit 1,4 bzw. 1,5 in der Klasse 0 für Babys bis 13 kg. In diesem Jahr schaffte kein einziger Autokindersitz das „Sehr gut“-Prädikat. „Starke Leistungen“ attestiert die Stiftung Warentest in diesem Jahr allenfalls der Marke Cybex, die gleich mit vier Modellen im „guten“ Bereich überzeugte.   Das Mittelfeld Während kaum ein Autokindersitz in allen Kriterien „sehr gut“ abschnitt, ist das „gute“ Mittelfeld auch in diesem Jahr wieder sehr groß. Das bedeutet: Ihr findet in jeder Alters- bzw. Gewichtsklasse einen guten Autositz für Eure Kinder. Die meisten getesteten Autokindersitze sind Nachfolger von Modellen, die schon in früheren Tests gut abgeschnitten haben. Das ist auch deshalb gut, weil Ihr die Vorjahres-Gewinner inzwischen deutlich preiswerter kaufen könnt als die neuen Modelle.   Babyschalen Gruppe 0+ (0 – 13 kg Körpergewicht) Bei den Babyschalen erreicht der Cybex Aton 2 mit Isofixbasis (240 Euro) die beste Note: 1,6. Unfallsicherheit und Schadstoffgehalt werden dabei wie im letzten Jahr mit „sehr gut“ bewertet. Lob gibt es für die Geräumigkeit des Autokindersitzes (Stichwort: große Babys!) und die gut verständliche Gebrauchsanleitung. Auch ohne Isofix-Basis erreicht der Cybex Aton 2 (dann 130 Euro) noch eine Testnote von 1,8. Als „zweiten Sieger“ empfiehlt die Stiftung Warentest den Peg Perego Primo Viaggio Trifix K (ab 169 Euro, mit Isofix ab 269 Euro).   Autokindersitze Gruppe I (9 – 18 kg Körpergewicht) Die vier Autokindersitze der Gruppe I schnitten alle „gut“ ab. In Bezug auf die Unfallsicherheit erreichten der Cybex Juno-Fix (180 Euro) und der Römer Trifix (350 Euro) die besten Ergebnisse (ohne Isofix-Befestigung nur ein wenig schlechter), aber auch der Chicco Xpace Isofix (259 Euro) ist eine gute Wahl. Achtung: Den Römer Trifix könnt Ihr ohne Isofix-Haken im Auto nicht montieren!   Autokindersitze Gruppe I/II/III (9 – 36 kg Körpergewicht) Eine Klasse höher, bei den Autokindersitzen der Gruppe I/II/III bis 36 kg, gibt es nur noch zwei Kandidaten für ein „gut“: Der Concord Transformer Pro mit Isofix (249 Euro) und der Cybex Pallas 2 (220 Euro) erreichten beide wie im Vorjahr gute Noten, die anderen Mitbewerber schafften es nur auf „ausreichende“ Ergebnisse. Beide Top-Kandidaten nutzen übrigens einen Fangkörper zur Sicherung, was den Hosenträgergurt ersetzt, Zeit beim Anschnallen spart und beim Frontalaufprall mehr Sicherheit bietet.   Autokindersitze Gruppe II/III (15 – 36 kg Körpergewicht) Mehr Auswahl habt Ihr bei den Autokindersitzen der Gruppe II/III: Hier teilen sich gleich sieben Bewerber das Prädikat „gut“. Spitzenreiter ist hier der Maxi Cosi RodiFix (200 Euro), allerdings nur mit Isofix-Befestigung. Ohne Isofix schneiden der Cybex Solution X2 (130 Euro) und der Storchenmühle My-Seat CL am besten ab. Diesen Autokindersitz küren wir außerdem zum Preis-Leistungs-Sieger in dieser Klasse: Es gibt ihn schon ab 110 Euro.   Die Verlierer Bei den Babyschalen schnitt keine schlechter als befriedigend ab; auch der BeSafe iZi Go mit Isofix (299 Euro) erhält trotz Abwertung bei der Front- und Seitenaufprallsicherheit noch die Gesamtnote 3,0. Wegen Mängeln bei der Unfallsicherheit komplett durchgefallen ist der einzige Vertreter der Gruppe 0+/I, der Peg Perego Viaggo convertibile (209 Euro), den Ihr in deutschen Geschäften allerdings sowieso kaum finden werdet. In der Gruppe I/II/III sieht es am schlechtesten aus: Neben sechs Kandidaten mit „befriedigender“ Bewertung  enttäuschte der Phil & Teds Tott XT (129 Euro) mit der Note 3,8 (gerade noch „ausreichend“). Ein „mangelhaft“ in der Gruppe II/III erhielten schließlich gleich drei Autokindersitze: die beiden Graco-Sitze Junior Maxi und Logico L und der aufblasbare Easycarseat Inflatable aus Großbritannien (55 Euro) wurden jeweils mit der Note 5,5 bewertet. Die Unfallsicherheit lässt bei allen drei Modellen sehr zu wünschen übrig. Bei den beiden Graco-Sitzen schränkt die Stiftung Warentest ihre Abwertung allerdings ein: nur, wenn sie ohne Rückenlehne verwendet werden – was laut Gebrauchsanleitung bei größeren Kindern erlaubt ist. Ohne Rückenlehne fallen die obere Gurtführung (und damit eine optimale Sicherheit beim Frontalaufprall) und der Seitenaufprallschutz weg. Fazit: Bleibt die Rückenlehne am Sitz, sind die Graco-Modelle mit 55 bzw. 90 Euro sehr günstige und dann mindestens „befriedigende“ Kaufoptionen. Generell sollten Kinder unter zwölf Jahren niemals auf einer Sitzerhöhung ohne Rückenlehne Auto fahren! Auch der als „befriedigend“ eingestufte Recaro Monza Nova Seatfix (230 Euro) rutscht in der Bewertung höher, wenn die erhöhten Formaldehytwerte durch einmaliges Waschen des Bezuges gesunken sind – für Unfallsicherheit und Handhabung erhält er nämlich gute Noten.   Die Isofix-Überraschung Eine große Überraschung für viele Eltern dürfte das Urteil „mangelhaft“ (Note 5,5) für den Kiddy Guardianfix Pro (269 Euro) sein, dessen nahezu baugleicher Vorgänger Kiddy Guardian Pro 2 (ohne Isofix) 2011 mit der Note 1,8 Testsieger seiner Klasse war. Die Stiftung Warentest bemängelt: „Die Unfallsicherheit ist mangelhaft, wenn der Sitz ohne Isofixhaken nur mit dem Autogurt angeschnallt wird. Bei einem Frontalunfall rutscht der Sitz hoch und dreht sich nach vorn aus der Gurtbefestigung.“

Im Test schneiden 5 von 33 Sitzen mangelhaft ab © Stiftung Warentest

Im Test schneiden 5 von 33 Sitzen mangelhaft ab

© Stiftung Warentest

Die meisten Eltern werden den Kiddy Guardianfix Pro mit dem Isofix-Haken im Auto befestigen – sonst hätten sie dieses Modell ja nicht gekauft. Sicherheitshalber solltet Ihr Eure Kinder aber in diesem Sitz nicht in Autos mitfahren lassen, die keine Isofix-Sicherung erlauben! Kiddy selbst sagt nimmt zu dem katastrophalen Testergebnis in seinem Blog Stellung: „Bei der Version ohne Isofix kam es unerwartet, bei einem von 16 Crashtests, und ausschließlich mit dem Dummy, der ein 3-jähriges Kind simuliert, zu diesem Problem und zum negativen Testergebnis. Wie es dazu kommen konnte, ist uns bis heute nicht eindeutig klar und wird in den nächsten Tagen genauestens überprüft.“ Kiddy geht davon aus, dass die Positionierung des Dummys im Crashtest das Problem war: „… bei jüngeren Kindern, die nicht die Statur eines 3-jährigen Kindes haben, ist die Benutzung des Guardianfix auch ohne Anbindung des Isofix-Systems unkritisch.Bei den Modellen Guardian Pro und Guardian Pro 2 bestehen absolut keine Sicherheitsmängel.“ Eltern, die den Kiddy Guardianfix ohne Isofix-System nutzen, bittet Kiddy bis auf Weiteres darum, den Sitz nicht zu benutzen und verspricht, das Problem bis zur nächsten Woche zu lösen. Auch wenn euer Auto keine Isofix-Haken hat, müsst ihr nicht auf Sicherheit verzichten: Die Stiftung Warentest empfiehlt hier in der Gruppe I die beiden Fangkörper-Modelle Kiddy Energy Pro (ab 200 Euro) und Kiddy Infinity Pro (ab 99 Euro) sowie den Maxi Cosi Tobi (ab 239 Euro, Achtung: nur das Modell von 2011 wird empfohlen!) und den Römer King plus (ab 215 Euro).
Tipp INFO: Für Langstreckenreisende sicher ebenfalls interessant: Die hier aufgeführten Kindersitze des Herstellers Kiddy sind alle für die Benutzung im Flugzeug zugelassen!
  Reboarder – nein danke!? Wie in den Vorjahren tauchen leider auch im diesjährigen Test keine Reboarder auf. Das ist schade, denn von Unfallforschern werden diese rückwärts gerichteten Autokindersitze schon längst für Kinder bis vier Jahre empfohlen. Wer so einen Sitz kaufen will, sucht am besten bei Händlern aus Großbritannien oder Skandinavien, wo viele Eltern solche Sitze verwenden. Die Stiftung Warentest kennt das Problem, schiebt den Schwarzen Peter aber den Eltern zu. Die seien zu bequem, die etwas größeren und ungewohnten Sitze einzubauen. Wir meinen: Ein Crashtest-Vergleich würde Eltern die überzeugenden Sicherheitsargumente nahe bringen und viele von den Vorteilen der Reboarder überzeugen. Die Stiftung Warentest könnte hier mit gutem Beispiel vorangehen!   WebZum Weiterlesen Den kompletten Test mit allen Ergebnissen könnt Ihr in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift „test“ nachlesen. Auf der Webseite der Stiftung Warentest ist die Ergebnistabelle gegen eine Gebühr einzusehen. Kostenlos nachlesen könnt Ihr die Testergebnisse in Kurzform auf der Webseite des ADAC.   Eine Kurzzusammenfassung der Testergebnisse 2012 vom ADAC gibt es hier:

Gewichtsklasse

Modell

Testnote

i-Size

BESAFE iZi Go Modular i-Size

Babyschale von 40 cm bis 75 cm, < 13 kg, etwa ein Jahr

1,8 bzw. 1,9 (mit Isofix-Base)

Kiddy Evo-Luna

Isofix-Babyschale von 40 cm bis 83 cm, < 13 kg, etwa 1,5 Jahre

1,5

Joie i-Gemm

Babyschale von 40 cm bis 83 cm, < 13 kg, etwa 1,5 Jahre

1,7 bzw. 1,8 (mit Isofix-Base

Concord Reverso PLUS

Reboarder von 40 bis 105 cm, <18 kg, etwa 4 Jahre

1,8

Besafe izi Kid i-Size

Reboarder von 61 bis 105 cm, <18 kg, etwa 1 bis 4 Jahre

1,8 bzw. 2,4 (Besafe izi Modular)

0+ (bis 13 kg)

Kiddy Evo-Lunafix

1,9

Maxi-Cosi Citi

2,1

I(9 bis 18 kg)

Britax Römer King II

2,3

Recaro Optiafix

2,1

I/II/III(9 bis 36 kg)

Joie Transcend

2,1

II/III(15 bis 36 kg)

Britax Römer Discovery SL

2,1

Britax Römer Kidfix II XP

1,9 bzw. 1,8 (Sict)

Joie Duallo

1,9

Maxi Cosi Rodifix Airprotect

1,9

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Kommentar als Gast schreibenKommentare (11)

  • Nadine

    Wir haben leider den durchgefallenen LCP Kids Saturn-Sitz und nutzen diesen bereits seit ca. 1 Jahr. Jetzt stehen wir kurz davor, die Hosenträgergurte zu entfernen und ihn mit dem Autogurt für unsere Tochter zu nutzen. Aufgrund des Tests sind wir nun sehr verunsichert…
    Wahrscheinlich bleibt nichts übrig, als einen anderen zu nutzen, oder hat jemand eine Idee, wie man den Hersteller dafür heranziehen kann?

    Antworten | 26. Mai 2017
  • Laila

    Schade, dass hier die Geschichte rund um Recaro so missverständlich beschrieben ist. Die Isofixstation wurde zurück gerufen, auf die sowohl der Ootia Sitz als auch die Privia Babyschale passen, aber nicht die Babyschale! Und der im Mai getestete Sitz ist der Optiafix, bei dem die Isofixstation fest mit dem Sitz verbaut ist.

    Antworten | 26. Oktober 2016
    • Hallo Laila, wir haben den betreffenden Absatz noch einmal umformuliert. Du hast Recht, das konnte so beim Lesen missverstanden werden. Hoffentlich ist es jetzt deutlicher formuliert.

      Antworten | 3. November 2016
  • Ich kann diesen Sitz sehr empfehlen:
    Britax Römer Max-Fix 2 mit Isofix

    Viele Grüße
    Carla

    Antworten | 1. September 2015
    • Diesen haben wir uns nun auch zugelegt für das zweite Auto, ich bin sehr gespannt, Ende der Woche sollte er da sein.

      Grüße

      Antworten | 2. November 2016
      • Cobi, welchen Sitz meinst du denn jetzt?

        Antworten | 3. November 2016
  • Katja

    Wir legen sehr grossen Wert auf gute Sicherheit. Jetzt haben wir das Problem dass unsere 8 Jahre alte Tochter 1.43 cm in der Hoehe nicht mehr in den Roemer Kidifix passt. Bei einer einfachen Sitzerhoehung habe ich kein gutes Gefuehl. Gibt es eine Alternative?

    Antworten | 20. Dezember 2014
    • Mareike

      Hast du dir mal den Concord Transformer X -Bag angeschaut ? Den benutzen wir und er ist fast 20 Stufen verstellbar und mitwachsend. Sind sehr zufrieden mit

      Antworten | 30. Oktober 2015
    • Sandra

      Ich würde mal den Besafe izi up mit oder ohne Isofix testen.

      Antworten | 30. Oktober 2015
  • steffen

    Wieso taucht der besafe izi plus in der Liste nicht auf?

    Antworten | 18. Juni 2014
    • Hallo Steffen, der HTS Besafe izi plus wurde im Dezember 2014 von der Zeitschrift „auto motor sport“ und dem TÜV Süd getestet und erhielt ein „Empfehlenswert“. Warum er im ADAC-Test nicht getestet wurde, fragst du am besten die Leute vom ADAC 🙂

      Antworten | 19. Juni 2014

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