Reisen mit dem AutoMit Baby und Kleinkind im Auto: wickeln, stillen, füttern „on the road”
Mit Baby und Kleinkind eine Reise per Auto tun - kein Problem, wenn man auf die Grundbedürfnisse der Kleinen eingerichtet ist. Wir sagen euch, was ihr für das große und kleine Geschäft, den großen Hunger und den kleinen Notfall auf einer Autofahrt so braucht - und was nicht. Mit praktischer Packliste!
von KidsAway-Redaktion
„Mama, ich hab Hunger!“
Kleckern und krümeln - bitte nicht im Auto!
© Firma V - Fotolia.com
Ein ganz praktisches Problem kommt im Auto dazu: Die beliebtesten Snacks krümeln, schmieren und kleckern in der Regel und verwandeln die Rückbank schnell in einen Saustall. Sind die Leckereien zucker- oder koffeinhaltig, verwandeln sich außerdem auch die Kinder: in aufgedrehte, zappelige Nervensägen.
Die bessere Strategie für lange Fahrten mit Kind: regelmäßige Pausen, spätestens nach zwei Stunden Fahrt. Mit guter Planung haltet ihr an Rastplätzen, die sich für ein Picknick auf der Wiese eignen oder – bei niedrigen Temperaturen – ein Restaurant mit Spielecke bieten. Dann lässt sich die Mahlzeit mit einer Runde Bewegung verbinden, das unterstützt die Verdauung, versorgt den Körper mit Sauerstoff und hilft den Kindern, überschüssige Energie abzubauen.
Ist der Hunger allzu groß oder weit und breit kein Rastplatz in Sicht, solltet ihr wenigstens geeignete Snacks in petto haben: mundgerechte Fingerfood-Häppchen wie Gemüsesticks, Apfelschnitze,Nüsse oder Käsewürfel sind gesund, sättigen dauerhaft und krümeln nicht.
Kleine Kinder können Nüsse und andere kleine Happen „in den falschen Hals bekommen“ und ersticken. Gebt solche Snacks immer nur unter genauer Beobachtung nach hinten oder verzichtet lieber darauf.
Trinken unterwegs
Trinken dürfen Kinder auch während der Fahrt – gerade im Sommer brauchen sie viel Flüssigkeit und sollten nicht bis zu einer Pause warten müssen. Ideale Getränke sind Wasser, verdünnte Fruchtsäfte oder Tee; zucker- und kohlensäurehaltige Getränke gehören nicht an Bord.
Wichtig ist beim Trinken im Auto nicht nur das Was, sondern auch das Wie: Becher oder normale Flaschen sind ungeeignet, weil die Gefahr des Verschüttens besteht. Vor allem kleinere Kinder brauchen daher eine Trinkflasche, die „verkippsicher“ ist. Optimal ist es, wenn sie ihre Flasche selbst öffnen und schließen können, damit ihr euch nicht ständig umdrehen und helfen müsst.
Fläschchen und Füttern
Kinder, die noch nicht am Familientisch mitessen, sollten auch unterwegs ihren gewohnten Brei oder ihr Fläschchen bekommen. Damit die Mahlzeit für die Kleinen auch richtig temperiert ist, braucht ihr eine Möglichkeit, Gläschen oder Flasche zu erwärmen. In den meisten Autobahnrestaurants ist das kein Problem, wenn ihr nachfragt.
Erkundigt euch, ob das Personal zum Aufwärmen eine Mikrowelle genutzt hat – und wenn ja, dann rührt Babys Mahlzeit gründlich um und prüft die Temperatur an mehreren Stellen des Behälters. Einige Plastik-Arten sollten überhaupt nicht in die Mikrowelle gelangen, weil sich dann Inhaltsstoffe aus dem Material lösen könnten; bittet in dem Fall darum, dass die Babymahlzeit im Wasserbad erwärmt wird.
Für eine Pause auf einem schlichten Parkplatz braucht ihr eine Alternative: Man kann gezielt von der Autobahn abfahren und ein Restaurant oder ein Café ansteuern. Oder ihr verwendet einen Flaschenwärmer, der über den Zigarettenanzünder des Autos betrieben wird – damit seid ihr unabhängig von fremder Hilfe und könnt auch schon während der Fahrt Babys Snack vorbereiten, wenn der Hunger groß ist.
Auch Brei und Fläschchen solltet ihr möglichst nicht während der Fahrt verabreichen, sondern eine Pause dazu nutzen. Dabei bekommt dann auch das Baby ein wenig Bewegung und frische Luft. Auch Babys, die noch nicht frei sitzen können, dürfen außerhalb ihres Kindersitzes essen – so müssen sie einerseits nicht Stunden in derselben Haltung verbringen und andererseits schützt ihr den Sitzbezug vor Flecken und Krümeln. Eine wasserfeste Decke zum Unterlegen für das Baby sollte deshalb ebenfalls immer dabei sein (eine Wegwerf-Wickelunterlage tut es auch).
Stillen
Stillen geht prima unterwegs
© Hunor Kristo - Fotolia.com
Auch wenn das Baby noch so herzzerreißend schreit: Es aus dem Kindersitz zu nehmen und während der Fahrt zu stillen, ist keine Option! Einige Minuten erkauft ihr euch bestimmt mit einem Schnuller, dem kleinen Finger oder auch einem Saugfläschchen mit abgekochtem Wasser (vorher zu Hause ausprobieren, ob euer Baby das akzeptiert). Auch wenn es sehr warm ist, brauchen Stillkinder in der Regel keine zusätzliche Flüssigkeit; seid ihr im Sommer lange unterwegs und besteht die Chance, in einen Stau zu geraten, sollte diese Notfall-Ausrüstung aber trotzdem an Bord sein. Und: Auch die Mama muss ausreichend trinken, damit sie genug Milch bilden kann.
Während der Pinkel- und Picknickpause könnt ihr euer Baby in Ruhe stillen. Ob ihr das auf der Bank am Spielplatz tut, wo die großen Geschwister sich austoben, oder lieber unauffällig im Auto, ist euch überlassen. Wenn ihr zu Hause immer am selben Platz stillt, kann das unterwegs eine Herausforderung werden – trainiert am besten schon vorher auf einer Bank oder auf dem Rücksitz des Autos. Mit einer zusammengerollten Jacke als Stillkissen-Ersatz und einem aufgestellten Bein ist das in der Regel kein Problem.
Dass Babys auf langen Fahrten ungewöhnlich häufig oder auch seltener nach der Brust verlangen als sonst, ist ganz normal. Die Aufregung und die ungewohnten Umstände der Reise können auch die Mutter so belasten, dass der Milchfluss zeitweise nachlässt oder es zu einem schmerzhaften Milchstau kommt. Nur eine ausgeruhte, entspannte Mutter kann ihr Baby gut versorgen. Belastet euch also vor der Abreise nicht über Gebühr, lasst möglichst jemand anderen ans Steuer und macht hin und wieder ein Nickerchen.
zurückSeite 2/3vorÜbersicht zu diesem Artikel
- Seite 1: Mit Baby und Kleinkind im Auto: wickeln, stillen, füttern „on the road”
- Seite 2: Speis und Trank unterwegs - von Stillen bis Familienpicknick
- Seite 3: Das Wichtigste zur Reiseübelkeit und Packliste für die Autofahrt